314 Serbien. (Okt. 19.) — Griechenlend. (Januar—März 1.)
19. Oktober. Demission des Kabinetts Simitsch. Das
neue wird folgendermaßen zusammengesetzt: Präsidium und Außeres
Dr. Wladan Georgewitsch, Inneres Andonowitsch, Finanzen
Popowitsch, Handel Lozanitsch, Justiz Costa Christitsch, Krieg Oberst
Wukowitsch, Unterricht Andreas Georgiewitsch, Bauten Oberst Ata-
nackowitsch (23. Oktober).
XVIII.
Griechenland.
Januar. (Athen.) Es finden viele Demonstrationen und
Ordnungsstörungen statt, um die Regierung zu zwingen, für die
aufständischen Kreter Partei zu ergreifen. Es kommt zu blutigen
Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Studenten.
5. Februar. (Athen.) Die Regierung teilt in der Kammer
mit, daß die Kriegsschiffe „Hydra“", „Mykah“ und „Miaunlis“, so-
wie drei Torpedoboote Befehl erhalten haben, zum Schutze der
griechischen Unterthanen nach Kanea abzusegeln.
15. Februar. Landung des Obersten Vassos auf Kreta s.
Türkei.
Mitte Februar. Die Regierung verstärkt die Truppen in
Thessalien und beruft die Reserven mehrerer Jahresklassen ein.
Mitte Februar. Deutschland macht den Großmächten den
Vorschlag, den Piräus zu blockieren, um Griechenland zu verhin-
dern, den kretischen Aufstand zu unterstützen. England lehnt den
Vorschlag als verfrüht ab.
17. Februar. (Athen.) Der Minister des Auswärtigen,
Skuzes, lehnt die Vorstellungen der Gesandten Frankreichs, Italiens
und Rußlands, die griechischen Truppen von Kreta abzurufen, ab.
21. Februar. (Athen.) Demonstration einer großen Volks-
menge (angeblich 30000 Personen) vor dem königl. Schloß. Der
König hält eine Ansprache und verspricht, das Mandat des Volkes
auszuführen.
1. März. Die Deputiertenkammer erteilt der Regierung
mit 125 gegen 2 Stimmen ein Vertrauensvotum für ihre aus-
wärtige Politik. Die Opposition, die eine energischere Politik hin-
sichtlich Kretas wünscht, enthält sich der Abstimmung.