318 Griechenland. (April 14.— Mai 15.)
14. April. (Athen.) Der Ministerpräsident Delyannis
fordert von der Kammer einen Kredit von 23000000 Drachmen
für militärische Zwecke.
16. April. (Athen.) Delyannis legt der Kammer finanz-
politische Maßregeln vor.
Die Regierung soll ermächtigt werden, die Ausgabe von Schatz-
billets von 14 auf 30 Millionen Drachmen zu erhöhen. Eine zweite Vor-
lage ermächtigt die Regierung, für den Fall der Unzulänglichkeit dieser
ersten Maßregel, zum Abschluß einer inneren Anleihe von 24 Millionen
Drachmen. Eine dritte Vorlage bestimmt die Erhöhung der Ausgabe
kleiner Bankbillets von ein und zwei Drachmen bis zum Betrage von vier
Millionen.
15. bis 17. April. (Thessalien.) Reguläre griechische Truppen
überschreiten die Grenze in der Richtung auf Elassona und ver-
schanzen sich bei Analipsis.
23. April. (Thessalien.) Niederlage der Griechen nördlich
von Turnavos. Die griechische Armee zieht sich eilig auf Pharsa-
los zurück.
25. April. (Thessalien.) Die Türken besetzen Larissa. Das
östliche Thessalien ist in ihrer Gewalt.
Ende April. In Athen brechen infolge der Niederlagen
Tumulte aus. Es werden Vorwürfe gegen den König und den
angeblich unfähigen Generalstab erhoben. Viele höhere Offiziere
werden abgesetzt und neue ernannt.
29. April. (Athen.) Der König entläßt Delyannis und
überträgt dem Führer der Opposition, Ralli, die Neubildung des
Kabinetts.
1. Mai. (Thessalien.) Oberst Smolenski drängt bei
Velestino eine türkische Abteilung zurück, wird aber am 6. Mai
zum Rückzug genötigt.
4. Mai. Oberst Vassos erhält den Befehl, nach Griechen-
land zurückzukehren.
6. Mai. (Thessalien.) Niederlage der Griechen bei Pharsa-
los. Sie ziehen sich auf Domokos zurück.
9. Mai. Die Türken besetzen Volo.
10./15. Mai. (Athen.) Die griechische Regierung wendet
sich an die Großmächte um Hilfe und legt ihr Schicksal in ihre
Hände.
Am 10. Mai richtet der Minister des Auswärtigen folgende Note
an die Gesandten der Großmächte: Après la notification faite à Votre
Excellence par mon office en date du 8 mai année courante de la deé-