Afrika. (November Ende—Dezember 15.) 301
Ende November. (Südafrikanischer Krieg.) Die Lanzen-
reiter, die Neu-Südwales gestellt hat, weigern sich, am Kriege teil-
zunehmen und schiffen sich wieder ein.
W. November. (Südafrikanischer Krieg.) Lord Methuen
erleidet eine schwere Niederlage am Modderfluß.
10. Dezember. (Südafrikanischer Krieg.) Der englische
General Gatacre wird bei Stormberg geschlagen.
11. Dezember. (Südafrikanischer Krieg.) Der englische
General Lord Methuen wird bei Magersfontein geschlagen.
15. Dezember. (Südafrikanischer Krieg.) Der englische
Oberkommandeur Buller erleidet eine blutige Niederlage am
Tugelafluß.
Er berichtet über das Gefecht: Ich bedauere, einen schweren Schick-
salsschlag melden zu müssen. Ich rückte um 4 Uhr morgens mit der ganzen
Streitmacht aus dem Lager bei Chieveley aus. Es sind zwei passierbare
Stellen im Tugelafluß Es war meine Absicht, die Passage an einer dieser
Stellen zu erzwingen, und zwar durch eine Brigade, welche durch die Haupt-
brigade unterstützt werden sollte. General Hart sollte links von der Furt,
General Hildyard rechts und General Lyttleton in der Mitte angreifen.
Einer sollte den anderen unterstützen. Früh am Tage schon sah ich, daß
General Hart nicht imstande sein würde, die Passage zu erzwingen, und
wies ihn an, sich zurückzuziehen. Er hatte jedoch mit großer Bravour be-
reits angegriffen und sein Spitzenbataillon erlitt schwere Verluste, Oberst
Brooke wurde schwer verwundet. Ich befahl hierauf General Hildyard,
vorzugehen, was dieser auch that. Sein an der Spitze vorgehendes Regi-
ment besetzte Colenso-Station und die Gebäude in der Nähe der Brücke.
In diesem Augenblick hörte ich, daß die ganze Artillerie, die ich zur Unter-
stützung des Angriffs abgesandt hatte, nämlich die 14. und die 66. Feld-
batterie und sechs zwölfpfündige Schiffsschnellfeuergeschütze, dicht an den
Fluß vorgerückt war, der sich von dem Feinde stark besetzt erwies. Der
Feind eröffnete plötzlich ein wirksames Feuer auf kurze Entfernung und
tötete alle Pferde; die Kanoniere mußten mit den Geschützen zurückbleiben.
Es wurden verzweifelte Anstrengungen gemacht, die Feldgeschütze fortzu-
schaffen, aber das Feuer war zu heftig und es wurden nur zwei Geschütze
gerettet. Aller Voraussicht nach hätten die Truppen ohne Unterstützung
von Artillerie nur als Zielscheibe gedient und ihr Leben geopfert bei dem
mutigen Versuch, die Passage zu erzwingen. Darum befahl ich den Rück-
zug, den die Truppen in guter Ordnung ausführten. Den ganzen Tag
bedrängte eine beträchtliche Streitmacht des Feindes meine rechte Flanke.
Der Feind wurde jedoch durch Berittene unter Lord Dundonald und einen
Teil der Brigade des Generals Barton abgewehrt. Der Tag war sehr
heiß und anstrengend für die Truppen, deren Haltung vorzüglich war.
Wir haben zehn Geschütze dem Feinde überlassen müssen, während eines dem
feindlichen Granatfeuer zum Opfer fiel. Ich fürchte, die Verluste der
Brigade Hart sind schwer. Ich hoffe jedoch, daß die Zahl der Schwerver-
wundeten im Verhältnis nicht groß sein wird. Auch die 14. und 66.
Batterie haben schwere Verluste erlitten. Wir haben uns in unser Lager
Chieveley zurückgezogen.