Asien. (März Anf. — Juni.) 303
Anf. März. (China.) Die russische Regierung protestiert
gegen eine englische Anleihe zur Fortführung der Niutschwang-
Eisenbahn, zieht den Protest aber nach einigen Verhandlungen zurück.
Ende Februar. Anf. März. (China.) Das Tsung-li-Bamen
lehnt die Forderung der italienischen Regierung, ihr die San-Mun-
Bai abzutreten oder zu verpachten, ab. (Vgl. Italien.)
24. bis 31. März. (Philippinen.) In neuen Kämpfen
treiben die Amerikaner die Aufständischen zurück und nehmen
Malolos, den Sitz ihrer Regierung (31. Märzg), erleiden aber große
Verluste.
Ende März. (China.) Wegen Unruhen in der deutschen
Interessensphäre unternimmt eine Abteilung von Bord der „Gefion“
eine Strafexpedition nach Südschantung.
Mitte April. (Philippinen.) Wegen der Regenzeit stellen
die Amerikaner ihre Operationen ein und überlassen die Loguna-
Bai den Insurgenten.
15. April. (China.) Auf dem Gebiete von Kaulung, das
China an England abgetreten hat, kommt es zu einem kleinen
Treffen zwischen Chinesen und Engländern.
Anf. April. (China.) In den Provinzen Kansu und
Schensu bricht ein Aufstand der Mohamedaner aus.
April. Mai. (Philippinen.) Friedensunterhandlungen
zwischen dem General Otis und den Insurgenten scheitern, weil
Otis Auslieferung der Waffen und unbedingte Unterwerfung
verlangt.
1. Mai. (Korea.) Die Häfen von Kunsan, Massanpo,
Songtsching werden eröffnet.
Mai. (China.) In Schantung finden Christenverfol-
gungen statt.
Ende Mai. (China.) Ein keaiserliches Edikt genehmigt
einen Vertrag mit einer deutsch-englischen Bankgruppe zur Errich-
tung einer Eisenbahn von Tientsin nach Tschinkiang.
Juni. August. Gerüchte über Bündnisverhandlungen zwi-
schen Japan und China gehen durch die europäische Presse.
Juni. (China.) Wegen Unruhen im Hinterlande von
Kiautschou wird eine neue Strafexpedition unternommen.
Juni. (Britisch-Indien.) In Südindien muß die Regie-
rung blutige Kämpfe zwischen den Sekten der Schanars und der
Maravars unterdrücken.