IV.
Spanien.
Anfang Januar. Die Regierung entdeckt, daß Karlisten in
den baskischen Provinzen Waffen ansammeln.
14. Januar. (Valladolid.) Die Handelskammern treten
zur Beratung der Steuerpläne der Regierung zusammen. (Vgl.
1899 S. 210.)
6. Februar. (Senat.) Ein Antrag des Grafen Almenas,
die Generale, die den Verlust der Kolonien verschuldeten, zur
Rechenschaft zu ziehen, weil sie unwürdig und ehrlos seien, führt
zu stürmischen Scenen.
1. April. Die neuen Steuergesetze treten in Kraft.
Wer bis 1500 Pesetas (kaum 1000 Mark) Gehalt besitzt, zahlt 10
v. H., bis 2500 12, bis 5000 14, bis 7500 16, bis 12500 18 und über
12•500 20 v. H. seines Einkommens. Ferner werden auch alle Tagegelder,
Gratifikationen und Entschädigungen mit 12 v. H. zur Steuer herangezogen.
Diese Sätze gelten mit einigen Abänderungen auch für Militärs, Privat-
und Bankbeamte, Aktiengesellschaften. Pensionierte Beamte und Offiziere
haben noch mehr zu entrichten. Nur 5 v. H. bezahlen die Schauspieler,
Sänger, Akrobaten und Stierfechter. Gänzlich befreit von der Steuer find
allein die Volksschullehrer,
19. April. Umbildung des Kabinetts.
Am 18. unterbreitet das Ministerium der Königin-Regentin ein
Dekret, wonach das bisherige Fomento-Ministerium (für Wohlfahrt, Acker-
bau und Handel) aufgelöst wird und seine Dienstzweige besonderen Mini-
sterien des Unterrichts und der öffentlichen Arbeiten zugeteilt werden.
Darauf gibt das Kabinett seine Entlassung. Das Kabinett wird am 19.
neu gebildet. Es ist wie folgt zusammengesetzt: Vorfitz und Marine Sil-
vela, Auswärtiges Marquis Aguilar de Campos, Justiz Marquis Vadillo,
Finanzen Villaverde, Inneres Dato, Krieg Azcarraga, Unterricht Garzia
Alix, öffentliche Arbeiten Gasset.
W9. April. (Madrid.) Das Blatt „Siglo Futuro“ ver-
öffentlicht einen Aufruf der Union national (vereinigte Handels-