III.
Portugal.
2. Januar. Der König eröffnet die Cortes. In der Thron-
rede weist er auf das enge Bündnis mit England hin und betont,
daß bei der schwierigen Finanzlage die größte Sparsamkeit herr-
schen müsse.
4. Januar. Der König erläßt eine Amnestie für politische
Verbrecher.
5. Februar. (Cortes.) In der Ersten Kammer bezeichnet
die Regierung das englische Bündnis als Grundlage der portugie-
sischen Politik.
Ende Februar. (Oporto.) Antiklerikale Kundgebungen der
Studenten.
1. April. Die liberale Liga protestiert gegen die Zulassung
fremder Kongregationen.
20. April. Vorgehen gegen geistliche Kongregationen.
Ein königliches Dekret bestimmt, daß die religiösen Vereinigungen
sich nur der Wohlthätigkeit, dem Unterricht oder der Ausbreitung des Glau-
bens oder der christlichen Zivilisation — dieses ausschließlich in den Ko-
lonien — widmen. Die Leiter der Vereinigung müssen portugiesische Staats-
angehörige sein. Binnen sechs Monaten müssen sie um staatliche Aner-
kennung nachsuchen. Infolge des Dekrets werden die Klöster bezw. Residenzen
der Franziskaner, Benediktiner und Jefuiten sofort geschlossen. — Schon
im März waren infolge einer antiklerikalen Agitation von Oporto aus
mehrere Anstalten aufgelöst worden. Der Klerus protestiert heftig.
Mitte April. (Oporto.) Infolge einer industriellen Krifis
werden mehrere Tausend Arbeiter brotlos.
5. Juni. Auflösung der Cortes.
13. August. Ein königliches Dekret veröffentlicht ein neues
Wahlsystem. Die Listenwahl und Wahlbezirke werden neu geregelt.