Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Siebzehnter Jahrgang. 1901. (42)

Spanien. (Oltober Mitte — Dezember Anfang.) 209 
haben. Ausländer, die solchen Vereinen angehören, müssen sich 
auch von ihrem Konsulat einschreiben lassen. 
Mitte Oktober. In Sevilla werden bei einem großen Streik 
Ausschreitungen begangen, die von Anarchisten angestiftet sein sollen. 
Militär muß einschreiten. 
13. Oktober. Abkommen mit Marokko. 
Von einem Kabylenstamm waren zwei spanische Kinder gefangen 
genommen worden. Da die Auslieferung verweigert wird, überreicht Spa- 
nien, unterstützt von den Großmächten, dem Sultan von Marokko ein Ulti- 
matum und zieht 15000 Mann bei Cadix und Malaga zusammen (Mitte 
Sept.). Hierauf wird ein Abkommen unterzeichnet, das die an beide ge- 
fangenen Spanier zu zahlende Entschädigungssumme zusammen auf 8000 
Pesetas festsetzt. An die spanische Regierung sind 150000 Pesetas zu zahlen. 
Für die Freilassung wird eine Frist von 50 Tagen gesetzt; erfolgt die Frei- 
lassung dann nicht, so hat Marokko eine neue Entschädigung zu zahlen. 
25. Oktober. Zweck des Dekrets vom 19. September. 
In der Kammer erklärt auf eine Anfrage Sagasta, das Dekret über 
die Kongregationen ziele dahin, das Eindringen der aus Frankreich aus- 
gewiesenen Kongregationen in Spanien zu verhindern. Der Zweck sei er- 
reicht; denn von 700 Ordensgeistlichen, die die Grenze überschritten, blieben 
nur 52 in Spanien. 
November. In zahlreichen Universitätsstädten finden Exzesse 
von Studenten statt. 
27. November. (Cortes.) In der Kammer verlangt Abg. 
Robert im Namen der Katalanen vollständige Trennung der kasti- 
lianischen und katalanischen Regierung. 
Anfang Dezember. In der Kammer wird festgestellt, daß 
zur Verzinsung der spanischen auswärtigen Schuld 56 Millionen 
Pesetas notwendig sind. Dabei ist eine Goldprämie von 16 Mil- 
lionen eingerechnet. 
Europäischer Geschichtskalender. XLII. 14
	        
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