Schweiz. (Nov. Anf.—Dez. 12.) — Felzien. (Jan. 4.—Ende.) 257
Anfang November. (Bern.) Die Aktionärversammlung der
Schweizer Nordostbahn beschließt den Verkauf des Nordostbahn-
netzes an die Eidgenossenschaft. — Die Bahn geht 1. Januar 1902
in staatlichen Besitz über.
26. November. (Bern.) Im Kantonsrat wird ein Antrag
gestellt, der Kantonsrat solle die Bundesbehörde ersuchen, bei den
ausländischen Regierungen Schritte zu thun, damit England dem
unmenschlichen südafrikanischen Kriege, dem Elende der Buren-
frauen und Burenkinder ein Ende mache. Die Berner Regierung
stimmt zu.
2. Dezember. (Bern.) Nationalrat und Ständerat treten
zusammen. Im Ständerat bezeichnet der Präfident in seiner Er-
öffnungsrede die „Hinschlachtung des freien Volkes der Buren“ als
das traurigste Ereignis des 20. Jahrhunderts.
12. Dezember. (Bern.) Die Bundesversammlung wählt
zum Bundespräfidenten für das Jahr 1902 Bundesrat Zemp-Luzern
(katholisch-konservativ), zum Vizepräsidenten Deucher-Thurgau
(radikal).
Dezember. Die schweizer Presse beschäftigt sich mit den von
der deutschen Regierung auf der Tüllinger Höhe bei Basel geplanten
Befestigungen und protestiert dagegen als eine Bedrohung der
Schweiz und eine Verletzung der Verträge von 1815.
X.
Belgien.
4. Januar. (Antwerpen.) Schluß eines Ausstandes der
Hafenarbeiter.
22. Januar. (Brüssel.) In einem Prozeß der Transvaal-
Regierung gegen die Unternehmer der Eisenbahn Komatipoort-
Leydsdorp wegen Übervorteilung werden die Angeklagten zu mehr-
jährigen Gefängnisstrafen verurteilt.
Ende Januar. (Kammer.) Debatten über die Spielhöllen.
Die „Allgemeine Zeitung“ berichtet darüber:
Z „Bekanntlich bestehen in der belgischen Gesetzgebung zur Zeit keiner-
lei Bestimmungen, welche der Errichtung und Ausbeutung öffentlicher Spiel-
Europäischer Geschichtskalender. XLII. 17