348 Türkei. März Anfang—Mai Ende.)
Anfang März. (Makedonien.) Bulgarische und makedo-
nische Banden überfallen türkische Gendarmerieposten. Am stärksten
find die Unruhen im Vilajet Monastir.
6. März. Bagdadbahn. (Vgl. 1902 S. 296.)
Die Pforte und die Anatolische Bahngesellschaft unterzeichnen die
Verträge über den Bau der Bagdadbahn bis Eregli und über die zu diesem
Zwecke zu bewirkende Aufnahme einer Staatsanleihe von 54 Mill. Francs.
9. März. (Arabien.) Die türkischen Truppen liefern das
Hinterland von Aden bis Kataba an England aus.
24. März. (Konstantinopel.) Die Pforte legt dem öster-
reichisch--ungarischen und dem russischen Botschafter Reformpläne
für Makedonien und den Dienst der Ottomanbank vor.
März. (Albanien.) Die Albanesen widersetzen sich den
von der Pforte geplanten Reformen. Es werden Truppen gegen
sie mobil gemacht. — Ein Albanese verwundet am 30. März den
russischen Konsul in Mitrowitza, der am 9. April stirbt. Der
Mörder wird zum Tode verurteilt aber auf Wunsch des Zaren
begnadigt.
März. Anfang April. In den Vilajets Uskül und Saloniki
treten bulgarische Banden auf und haben Gefechte mit türkischen
Truppen. — Die Eisenbahnbrücke bei Mustafa-Pascha wird gesprengt.
6. April. (Konstantinopel.) Der deutsche Kronprinz und
Prinz Eitel Fritz besuchen den Sultan.
29. April. (Saloniki.) Bulgarische Revolutionäre verüben
Dynamitattentate. Die Filiale der Ottomanbank wird beschädigt,
viele Personen kommen durch die Explosionen und bei den folgenden
Kämpfen zwischen Polizei und Revolutionären um. Viele Bul-
garen, darunter mehrere Hundert Lehrer, werden in den nächsten
Wochen verhaftet.
Anfang Mai. Die Pforte fordert Rußland und Österreich
auf, Bulgarien zur Unterdrückung der Banden anzuhalten.
4. Mai. (Saloniki.) Das Standrecht wird proklamiert,
da die Attentate fortdauern. Viele Bulgaren werden verhaftet.
22. Mai. (Makedonien.) Bei Smerdes wird eine starke
bulgarische Bande von türkischen Truppen vernichtet.
Ende Mai. Die Pforte macht dem österreichischen und ruf-
sischen Botschafter Mitteilungen über die Ausführung der Reformen
in Makedonien.
# Danach sind bisher 722 mohammedanische Gendarmen und 121 Poli-
zisten neu angestellt worden; 15 namentlich aufgeführte Beamte sind wegen