Alien. (Dez. Mitte—21.) — Hie Rämische Furie. (Febr. 11.—Mai 5.) 265
dern eine Festsetzung geringerer Zölle zu erlangen. Dieser Plan habe die
Zustimmung der pen elsvertragsunterhändler der Schweiz erhalten und
werde in wohlwollender Weise von Deutschland und Frankreich geprüft
werden. Für die große Rentenkonversion solle die Zeit nach Beendigung
des Krieges in Ostasien abgewartet werden. Inzwischen werden aber
weitere innere Anleihen zur Konversion gelangen. Er warne davor, all-
zukühne Finanzreformen vor der Durchführung der Eisenbahnreorganisation,
die nur allmählig erfolgen könne, zu unternehmen. Immer aber mülsse
als Ideal die Herabsetzung der Verbrauchssteuern im Auge behalten werden.
Er werde deshalb eine auf fünf Jahre verteilte Verminderung der ge-
meindlichen Oktroiabgaben vorschlagen. Wenn Italien so auf dem Wege
durchführbarer Finanzreformen ohne Aufnahme neuer Anleihen fortschreite,
kerde es, wie früher die politische, so jetzt die finanzielle Wiedergeburt
erreichen.
Mitte Dezember. Die Katholiken beraten über eine natio-
nale Organisation für die politischen Wahlen.
16. Dezember. Die Kammer genehmigt mit 204 gegen 30
Stimmen den Handelsvertrag mit der Schweiz.
Dezember. Offizielle Wahlstatistik.
Die Anzahl der Wahlberechtigten betrug 2½ Millionen, von denen
67 Prozent an den Urnen erschienen, mehr als je seit 1861. Von den
abgegebenen Stimmen haben die Monarchisten 75, die Sozialisten 22 und
die Republikaner 3 Prozent erhalten. Die Zahl der sozialistischen Stimmen
beträgt insgesamt 320 000. Die Zunahme ist hinter den Erwartungen der
Partei zurückgeblieben. Von den 69 Provinzen Italiens entfallen auf
6 Provinzen 18, auf die anderen 63 hingegen nur 13 sozialdemokratische
Abgeordnete.
1. Dezember. Der Senat genehmigt mit 70 gegen 15 Stim-
men den Handelsvertrag mit der Schweiz.
VIII.
Die Nömische Kurie.
11. Februar. Der Papst veröffentlicht eine Encyklika über
die unbefleckte Empfängnis. Sie erscheint in italienischer und
deutscher Sprache.
18. März. Der Papst tadelt in einer Ansprache an das
Kardinalkollegium scharf die Vertreibung der Ordensgesellschaften
aus Frankreich.
5. Mai. Konflikt zwischen der Kurie und Frankreich.
Der „Osservatore Romano“ schreibt über die Haltung der Kurie
während Loubets Aufenthalt in Rom: „Die Haltung war derartig, wie sie