# Deische Reich und seine einzelnen Glieder. (November 26.—30.) 345
Berlin und Architekt Frank aus Kolmar verunglücken tödlich durch
Anprallen an einen Berg bei Fiume.
26. November. Oberpräsidium von Schlesien.
Zum Nachfolger des am 1. Januar in den Ruhestand tretenden
Oberpräsidenten der Provinz Schlesien Dr. Grafen von Zedlitz und
Trützschler wird der Herzoglich Anhaltische Staatsminister von Dall-
witz in Dessau ernannt, der 1899 wegen der Kanalvorlage als preußischer
Landrat zur Disposition gestellt worden war.
26. November. Reichstagsersatzwahl im Wahlkreise
Merseburg.
Schriftsteller Kunert-Steglitz (Soz.) siegt mit 26020 Stimmen über
den Stadtverordneten Reimann-Berlin (Freis. Bp.) mit 21549 Stimmen.
27. November. (Baden.) Heidelberger Schloß.
Finanzminister Honsell teilt der Zweiten Kammer den Entschluß
der Regierung mit, die Mauern des Otto-Heinrichs-Baus standhaft zu machen.
29. November. Preußische Denkschrift über Schiffahrtsabgaben.
Es, wird davon ausgegangen, daß die Abgaben tonnenkilometrisch
erhoben werden und ihr Ertrag mit der Zunahme der Verkehrsleistung
der Wasserstraßen steigt. Die Abhandlung entwickelt das sich danach ge-
staltende Bild für Rhein, Weser und Elbe. Für den Rhein berechnet sie
für 1920 eine Einnahme des Zweckverbandes von 7 Millionen Mark. Mit
etwa 4 Millionen davon würden die Baukapitalien für folgende Strom-
verbesserungen zu amortisieren sein: 1. Mainkanalisierung Offenbach-Hanau,
2. Mainkanalisierung (bayrisch) Hanau--Aschaffenburg, 3. Neckarkanalisierung
Mannheim-Heilbronn, 4. Rheinregulierung Sondernheim--Straßburg, b. et-
waige Rheinvertiefung St. Goar-Mainz um einen halben Meter. Die
restlichen 3 Millionen blieben für weitere Bauten und Unterhaltungen.
Die Erhebung der Abgaben würde für alle drei Ströme nach einem Tarif
u erfolgen haben, der fünf Güterklassen mit den Einheitssätzen 0,1, 0,08,
„O6, 0,04 und 0,02 unterscheidet und auch hinsichtlich der Verteilung der
Güter auf die einzelnen Klassen voraussichtlich im wesentlichen gleichartig
sein kann. Die Mitwirkung der Schiffahrtsbeteiligten — im weitern
Sinne des Wortes — an der Verwaltung des Zweckverbandes soll in den
Verträgen über deren Bildung näher geregelt werden. Schließlich wird
nochmals betont, daß Preußen für Verbesserung der Wasserstraßen —
— abgesehen von völkerrechtlichen Verpflichtungen — solange keine Mittel
aufwenden könne, bis die im Gesetze vom 1. April 1905 vorgesehene „Berall-
gemeinerung des Gebührenprinzips für Schiffahrtsanstalten“ erreicht sei;
esonders hätten die oben erwähnten Stromverbesserungen nur nach Ver-
abschiedung jenes Gesetzentwurfs Aussicht auf Verwirklichung.
Ende November. Reichszuschuß für die Kolonien.
Er beträgt einschließlich der Leistungen für Militär und des Extra-
ordinariums 7916134 Mark. Von den Kolonien erhält das Reich
13236724 Mark, so daß der ganze Kolonialetat 21152858 Mark beträgt.
30. November. (Bad Kreuth.) Herzog Karl Theodor
in Bayern f. 70 Jahre alt.
30. November. Landtagsersatzwahl im 12. Berliner Wahl-
bezirk Moabit.