670 Ien. (April 20.—Mai 3.)
Das Kapital der Gesellschaft beträgt 10 Millionen YDen (über 20 Mil-
lionen Mark).
April. (China.) Besatzungstruppen der Mächte in Peking.
Nach Zurückziehung der russischen Gesandtschaftsschutzwache von 230
Mann in Peking und der Herabsetzung der Truppenzahl der japanischen.
und deutschen Wachen von 203 bezw. 308 Mann auf 126 und 120 Mann
sinkt die Zahl der berufenen Berteidiger des Gesandtschaftsviertels in Peking
von 1950 Mann auf nur 1350, die sich, wie folgt, auf die verschiedenen
Nationen verteilen. Amerika stellt 129 Mann und 5 Offiziere, Belgien
6 Mann und 2 Offiziere, Deutschland 120 Mann und 4 Offiziere, Eng-
land 291 Mann und 11 Offiziere, Frankreich 250 Mann und 8 Offiziere,
Holland 29 Mann und 1 Offizier, Italien 220 Mann und 9 Offiziere,
Japan 126 Mann und 7 Offiziere, Oesterreich-Ungarn 172 Mann und 4
Offiziere, endlich hält Rußland lediglich 8 Kosaken zur Verfügung seines
Gesandten in Peking.
20. April. (Persien.) In Täbris kommt es zwischen den
Nationalisten unter Sattar Khan und Regierungstruppen zu einem
Kampf, bei dem die Nationalisten 60 Tote und 100 Verwundete
hatten. Auf Veranlassung des englischen und russischen Gesandten
in Teheran bewilligt der Schah den Aufständigen einen Waffen-
stillstand auf sechs Tage, um durch eine Neuordnung der Verfassung
die Parteien zu beruhigen.
22. April. (Persien.) Der russische und der englische Ver-
treter verlangen vom Schah folgende Konzessionen:
Die Absetzung des Großwesirs und des Kriegsministers, Straflofig-
keit aller politischen Gegner, Gewährung einer Verfassung und anschließende
gründliche Reform der Verwaltung und Bildung eines liberalen Kabinetts.
Nur “*sr Annahme dieser Bedingungen gewähre die Möglichkeit einer
Anleihe.
In Täbris herrscht großer Mangel an Lebensmitteln.
30. April. (Persien.) Die Vorhut der russischen Truppen
(110 Kosaken und 69 Infanteristen) rücken in Täbris ein.
In Teheran erheben England und Rußland gegen die Ernennung
des Prinzen Naib es Saltaneh zum Kriegsminister Einspruch und ver-
langen die Entlassung des Emirs Bahadur auch als Kommandanten der
Leibwache. Sie erkennen dagegen Saad ed Dauleh und den Prinzen Ferman
Ferma an und stellen dem Schah ein Ultimatum bis zum 2. Mai zu einer
endgültigen Antwort auf ihr Reformprogramm.
3. Mai. (Persien.) Die Bachtiaren erheben bei allen Ge-
sandtschaften gegen die russisch-englische Einmischung in innerperfische
Angelegenheiten Einspruch und teilen ihren Anmarsch auf Teheran mit.
Sie wollen die Verfassung nötigenfalls erzwingen. Der Schah nimmt
das russisch-englische Programm an, setzt den Minister des Aeußern
ab, teilt es aber den Gesandten nicht mit. Die verbündeten Regierungen
erheben Einspruch gegen Naib es Saltaneh als Großwesir und Kriegs-
minister, ebenso gegen Ain ed Dauleh als Großwefir und schlagen den eben
abgesetzten Saad ed Dauleh vor.