Isien. (Februar 4.—16.) 567
4. Februar. (Persien.) Attentat auf den Finanzminister
Sani ed Dauleh. Die Attentäter sind wieder ruffische Untertanen.
Einer derselben hatte Geldansprüche an den Minister.
Der Minister erliegt seinen Wunden am 6. Februar.
8. Februar. (Persien.) Der Regent Nasr el Molk trifft
in Teheran ein.
10. Februar. (Persien.) Zum Generalschatzmeister wird der
Amerikaner W. Morgan Shuster, der den Zolldienst auf den
Philippinen reorganisiert hat, ernannt.
10. Februar. (Niederländisch--Indien.) Der General-
gouverneur von Niederländisch-Indien setzt den Sultan der Insel-
gruppe Lingga (Sundaarchipel) und den Thronfolger wegen wieder-
holter Verletzung der bestehenden Verträge und Widersetzlichkeit
gegen die niederländischen Behörden ab.
11. Februar. (Japan.) Keiserliche Stiftung.
Am Jahresfeste der Reichsgründung und der Verfassungsverkündigung
erläßt der Kaiser ein Manifest, daß die Regierungspolitik sich den veräu-
derten wirtschaftlichen Verhältnissen anpassen müßte. Zugleich begründet
er einen Fonds zur Unterstützung Unbemittelter, die ärztlicher
Behandlung bedürfen. Er selber zeichnet drei Millionen Mark. Durch
die Sammlungen des Komitees, an dessen Stelle Fürst Katsura steht, erhöht
sich der Fonds schnell auf 10 Millionen Mark.
11. Februar. (Persien.) Der russische Generalkonsul in
Ispahan wird auf dem Konsulatsgrundstück in einem Brunnen tot
aufgefunden.
13. Februar. (Persien.) Die beiden Mörder Sani ed Daulehs
werden vom russischen Gericht zu vierzehn Jahren Verschickung nach
Sibirien verurteilt.
13. Februar. (Persien.) Zurückziehung der russischen Truppen
aus Kaswin.
14. Februar. (Persien.) Ernennung von vier weiteren
amerikanischen finanziellen Ratgebern.
Es sind dies: Frank Cairns zum Stenerdirektor, Me Caskey zum
Priovinzialsteuerinspektor, den Anwalt Hills zum Rechnungsrevisor und Brure
Dickey zum Stenerinspektor.
16. Februar. (Persien.) Das Parlament ernennt den
Sepehdar zum Ministerpräsidenten ohne Portefeuille und überträgt
ihm die Bildung eines neuen Kabinetts.
16. Februar. (China.) Russische Drohungen.
Da China sich weigert, den am 29. August ablaufenden Vertrag
über Turkestan zu erneuern, so droht Rußland, die Grenzstadt Kuldscha
am Ili, die es 1871—1881 bereits okkupiert hatte, wiederum zu besetzen.