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weises Vorgehen. Dann habe Mr. Curchill einen Kriegsrat für die Ad-
miralität gebildet, der in der Zukunft dafür sorgen soll, daß nicht wieder
solche Fehler vorkommen, nicht wieder Mangel an Kohlen herrscht, und daß
Festungsgeschütze in Zukunft so aufgestellt werden, daß sie nicht schutz-
suchende britische Schiffe bedrohen. Niemand sei persönlich für diese Fchler
verantwortlich zu halten, die dem System zuzuschreiben wären. Mr. Churchill
sei klug genug einzusehen, daß da viel zu ändern sei, und er (der Redner)
glaube, daß Mr. Churchill der Mann dazu sei. Auf Grund bester Information
könne er ferner erklären, daß die Armee besser vorbereitet war als die
Flotte. Man trug sich während der jüngsten Krisis mit der Idec, sechs
Divisionen der regulären Armee auf dem Kontinent zu landen, um dem
verbündeten Frankreich zu helfen, aber wären diese sechs Divisionen ent-
sandt worden, so wären keine regulären Truppen mehr im Lande geblieben,
um seine Küsten zu beschützen, und die Verteidigung hätte fast gänzlich der
Flotte überlassen bleiben müssen.
19. November. (London.) Das Sonntagsblatt „Observer“
zu Hauptmann Fabers Enthüllungen über die Gefahr eines deutsch-
englischen Krieges (nach dem Auszug im „Berliner Lokalanzeiger“.:
Die Rede beruhe, obwohl voll schreiender Indiskretionen, im ganzen
genommen nicht auf falschen Berichten. Ihre Wirkung sei jedoch, wie
erklärlich, wenn ein Soldat die Flotte kritisiere, total irreführend. Richtig
sei, daß das Kabinett zur Zeit der Krise den Vorschlag erwog, im Falle
der Kriegserklärung 150000 Mann zur Unterstützung Frankreichs zu ent-
senden, und zwar zweifellos nach der belgischen Grenze. Der Zwiespalt im
Kabinett habe sich nun nicht um die Frage des treuen Festhaltens an
Frankreich gedreht, sondern um den obigen definitiven Vorschlag. Ein Teil
des Kabinetts habe die Truppenentsendung für ein großartiges Beispiel für
die ganze Welt und eine ungeheure Ermutigung Frankreichs erklärt, der
andere Teil habe auf das Risiko des Unternehmens hingewiesen und ver-
langt, man solle Frankreich mit der ganzen Flotte unterstützen, aber sich
eines so provozierenden und verhängnisvollen Schrittes enthalten. Der
Vorschlag habe das ganze Problem einer militärischen Intervention Eng-
lands in Europa aufgerollt und würde, wenn man es zur Entscheidung
gebracht hätte, unvermeidlicherweise zu ernsten Differenzen im Kabinett
geführt haben. Es sei aber nicht dazu gekommen, und Churchill habe erst
nach der Sicherung eines dauernden Friedens die Admiralität übernommen.
Er sei daher nicht, wie Faber behauptet habe, in der Erwartung des
Krieges, sondern mit der vollsten Zusicherung des Friedens auf diesen
Posten geschickt worden. Faber widerspreche sich, wenn er erkläre, Churchill
sei für die Entsendung der sechs Divisionen zum Beistande Frankreichs
eingetreten und habe zu gleicher Zeit Sir John Fisher kommen lassen, der
seit Jahren ein notorischer Gegner einer englischen militärischen Intervention
in Europa sei. Schließlich verteidigt der Gewährsmann des „Observer“ die
Admiralität gegen Fabers Vorwürfe mangelnder Kriegsbereitschaft. Zur Zeit
der Rrise sei die Flotte zu Cromartz der deutschen voll gewachsen gewesen, das
zweite Geschwader zu Rosuth habe nur drei bis vier Fahrtstunden abseits ge-
legen und das dritte Geschwader sei natürlich im Aermelkanal gewesen, die
britische Admiralität habe keinen einzigen Tag die Fühlung mit der deutschen
Flotte verloren. Die eine englische Division würde die deutsche Flotte auf-
gehalten und die zweite Division würde sie zerschmettert haben. Man hätte
es jedoch für undenkbar gehalten, daß Deutschland mit nur vierzehn Schiffen
auf dem Wasser diesen Moment zum Angriff wählen sollte, während es drei-
zehn viel mächtigere Schiffe im Bau begriffen habe. Was die seltsame Ge-