490 Spanien. (Oltober 29. — Dezember 17.)
dem Lande gegeben hat, nämlich von Ferrol, Cadix und Cartagena. Diese
Flottenbasen seien wert, von Spanien und Spaniens Freunden benutzt zu
werden. Sechs Dreadnoughts mehr im Mittelländischen Meere würden
nach einigen Jahren nicht zu verschmähen sein, wenn Frankreich dort 17,
Italien 10 und Oesterreich 7 derartige Kriegsschiffe hätten. In einer ganz
nahen Zukunft würden Cartagena und Mahon (Balearen) so viel wert sein
wie Toulon und Biserta. Sei dieses Programm durchgeführt, dann werde
Spanien in der Lage sein, für das Zünglein an der Wage der Mächte im
Mittelländischen Meere, die sich zurzeit ungefähr im Gleichgewicht hält,
den Ausschlag zu geben.
29. Oktober. Vertagung der Kammern.
Der König hat zwei Dekrete unterzeichnet, durch die das Parlament
auf unbestimmte Zeit vertagt und Rafael Andrade zum Gouverneur von
Barcelona ernannt wird.
30. Oktober. (Madrid.) Taufe des jüngstgeborenen Infanten
Ataulfo.
6. November. Das Amtsblatt Gaceta veröffentlicht ein könig-
liches Dekret, das den Verkauf des van der Goes an das Berliner
Museum gutheißt.
Die Verhandlungen wegen Ankaufs des im Kloster von Monforte
befindlichen Altarbildes „Die Anbetung der heiligen drei Könige“ von Hugo
van Goes durch die Generaldirektion der königlichen Museen waren über-
aus langwierig. Der Preis des Bildes beträgt ungefähr eine Million.
8. November. General Azcarraga ist zum Präsidenten des
Senats ernannt worden.
10. November. Gesamtergebnis der Munizipalratswahlen:
2070 Konservative, 1659 Liberale, 544 Republikaner, 104 Sozia-
listen, 105 Unabhängige, 142 Regionalisten oder Nationalisten.
219 Jainisten oder Integristen, 59 Katholiken, 61 reformatorische
Republikaner und 86 Wilde.
30. November. (Madrid.) Durch den Botschafter Prinz Ratibor
wird das deutsche Krankenhaus eröffnet, dessen Kosten rund 100000
Mark betragen, zu denen das Reich 25000 Mark beisteuerte.
17. Dezember. In den GCortes ist ein Gesetzentwurf eingebracht
worden, um für die Marine die gleiche Gewissensfreiheit zu schaffen,
wie sie bereits für das Landheer besteht.