Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Neunundzwanzigster Jahrgang. 1913. (54)

Rämische Kurie. (April 9.—Dezember 17.) 593 
9. April. (Rom.) Die Krankheit des Papstes ist als Nieren- 
affektion, verbunden mit Influenza und Herzschwäche, bestimmt worden. 
10. April. Die Kurie hat der vorgeschlagenen Ernennung des 
Probstes vom Stift Klosterneuburg, Friedrich Piffl, zum Fürst- 
erzbischof von Wien zugestimmt. 
7. September. (Rom.) Kardinal Vives y Tuto f,. 67 Jahre alt. 
2. Oktober. Die Aufrechterhaltung des päpstlichen Verbotes 
der Beteiligung an den italienischen Kammerwahlen ergibt sich aus 
der Notiz des „Osservatore Romano“: „Da die römische Vereini- 
gung geeignete Instruktionen erhalten hat, beschloß die Katholische 
Wählervereinigung Enthaltung in allen politischen Kollegien Roms.“ 
30. November. (Mailand.) Auf dem achten Kongreß für 
soziale Studien der italienischen Katholiken sprach Erzbischof Anastafio 
Rossi von Udine über die Konstantinische Jahrhundertfeier und die 
Freiheit der Kirche. 
Im Laufe seiner Ausführungen, für die der Kirchenfürst jedenfalls 
vorher die Billigung des Papstes eingeholt hatte, erregten seine Andeutungen, 
daß das Papsttum auf die weltliche Herrschaft zu verzichten bereit wäre, 
wenn seine Unabhängigkeit durch die Bürgschaft aller Staaten Europas 
gewährleistet würde, das größte Aufsehen. 
6. Dezember. (Rom.) Kardinal Oreglia, der Dekan des Heiligen 
Kollegiums der Kardinäle, f, 85 Jahre alt. 
17. Dezember. (Rom.) Kardinal Rampolla 1. 70 Jahre alt. 
Europäischer Geschichtskalender. LIV. 38
	        
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