Schweiz. (April 4.—November 7.) 595
insbesondere den Mehreinnahmen aus Zöllen und den Ersparnissen
der Postverwaltung zu danken ist.
4. April. (Nationalrat.) Annahme des Gotthardbahn-
vertrages mit 108 gegen 77 Stimmen.
5. April. (Genf und Lausanne.) Kundgebungen gegen den
Gotthardbahnvertrag.
9. April. (Ständerat.) Der Gotthardbahnvertrag wird nach
mehrtägiger Beratung mit 33 gegen 9 Stimmen angenommen.
14. April. (Zürich.) Nach dem Wahlresultat besteht der große
Stadtrat aus 53 Sozialdemokraten, 17 Demokraten, 8 Christlich-
sozialen und 47 Freisinnigen und Bürgerverbändlern.
4. Mai. Das Schweizer Volk nahm mit 160000 gegen 105000
Stimmen einen neuen Artikel in die Bundesverfassung auf, der den
Bundesbehörden das Gesetzgebungsrecht zur Bekämpfung menschlicher
und tierischer Krankheiten gibt.
10. Mai. Unter den zur Verständigungskonferenz angemeldeten
34 deutschen Reichstagsabgeordneten befinden sich 23 Sozialdemo-
kraten, 7 Fortschrittler, 2 Mitglieder des Zentrums, 1 Elsässer und
1 Däne. Von den französischen Deputierten — angemeldet sind 110 —
sind 40 geeinigte Sozialisten, 47 sozialistische Radikale, 12 unab-
hängige Sozialisten, 8 Linksradikale, 3 Linksdemokraten; außerdem
sind 14 radikale Senatoren angemeldet.
25. September. Der Bundesrat hat an eine größere Anzahl
von Regierungen Einladungen erlassen zu einer Konferenz nach Bern
über den Weltnaturschutz auf Montag, den 17. November, morgens
10 Uhr, ins Parlamentsgebäude.
15. Oktober. (St. Gallen.) Bischof Dr. Ferdinandus Ruegg,
seit 1907 Bischof des Bistums St. Gallen, 1. 66 Jahre alt.
1. November. Das eidgenössische Budget für 1914 ergibt an
Einnahmen 98 820 000 Franken, an Ausgaben 105 440000 Franken.
Der Passivsaldo von 6620000 Franken ist um 2030000 Franken
höher als derjenige des Voranschlags für 1913. Die militärischen
Ausgaben, die auf 45753000 Franken eingeschätzt sind, weisen eine
Zunahme von 1453000 Franken auf.
7. November. Finanzielle Sorgen.
In seiner Botschaft zum Etat 1914 erklärt der Bundesrat, der mut-
maßliche Ausgabenüberschub von 6 ½ Millionen Franken übertreffe die-
jenigen aller früheren Etats. Das finanzielle Gleichgewicht werde sich nur
aufrechterhalten lassen, wenn ein richtiges Verhältnis zwischen Vermehrung
der Zolleinnahmen und Verminderung der Verwaltungsausgaben hergestellt
werde, daher dürften weder der neue Zolltarif noch neue Handelsverträge
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