Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Einunddreißigster Jahrgang. 1915. Zweite Hälfte. (56b)

Fulgarien. (November 4.—11.) 1185 
4. Nov. Die französischen und italienischen Schulen in Bul- 
garien werden gemäß Regierungsentschließung geschlossen. 
4. Nov. Depeschenwechsel zwischen Enver Pascha und Generalis- 
simus Jekow. 
Enver telegraphiert: Ich bin überaus glücklich, meine aufrichtigsten 
und herzlichsten Glückwünsche dem heldenmütigen Oberkommandanten der 
tapferen bulgarischen Armee zu den großen, ununterbrochenen Erfolgen aus- 
zusprechen, die sie von den ersten Tagen an, mit Heldenmut und Geschick- 
lichkeit die schwierigsten Hindernisse auf ihrem Wege überwindend, errungen 
hat, und ich wünsche, daß die ununterbrochenen Erfolge ohne Unterlaß ihre 
Fortsetzung finden, um den endlichen Triumph zu erreichen. Enver. 
Jekow antwortet: Mit wahrer Genugtuung habe ich das Telegramm 
Eurer Exzellenz gelesen. Die bulgarische Armee wird fortfahren, sich durch 
Siege auf dem Schlachtfelde den Armeen unserer unbesiegbaren Verbündeten 
Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Türkei anzuschließen, die unzählige 
Beispiele von Tapferkeit, Selbstverleugnung und militärischer Kunst gegeben 
haben, und zum endlichen Siege über unsere gemeinsamen Feinde beizu- 
tragen. Ich wage, Eurer Erxzellenz zu versichern, daß das Bewußtsein des 
großen geschichtlichen Augenblicks die Seele aller bulgarischen Bürger er- 
füllt, die heute die Armee bilden, und dieses Bewußtsein wird uns einen 
vollständigen Sieg bringen und zum Triumphe unserer gemeinsamen Be- 
strebungen führen. Jekow. 
7. Nov. Anläßlich der Einnahme von Nisch telegraphiert 
Generalissimus Jekow an den Ministerpräsidenten Radoslawow: 
Es ist mir besonders angenehm, Ihnen zu melden, daß nach hart- 
näckigen blutigen Kämpfen, die drei Tage gedauert haben, heute nach- 
mittag um 3 Uhr die Festung Nisch von unseren tapferen, siegreichen Truppen 
erobert und dort die Flagge Bulgariens für immer gehißt worden ist. Dieser 
glänzende Erfolg, der die siegreichen Fahnen des bulgarischen Volkes in 
Waffen mit neuem Ruhm bedeckt, bahnt den Weg für Ihre patriotische 
Politik zur Einigung der ganzen Nation unter der Majestät des Königs. 
Radoflawow erwidert: Der glänzende Ausgang der dreitägigen Kämpfe 
unserer siegreichen Truppen gegen einen zähen Feind unter den Mauern 
von Nisch, dessen Eroberung durch Waffengewalt ein historisches Ereignis 
ist und wo die nationale Flagge für immer zur Ehre des Königs und der 
Dynastie und zum Ruhme der tapferen bulgarischen Soldaten wehen wird, 
bereitet mir und meinen Kollegen große Freude. Der Ministerrat verneigt 
sich vor den siegreichen Fahnen, die eine vollkommene Stütze der Politik 
der nationalen Einheit sind. 
7. Nov. Der frühere Geschäftsträger in Paris, Grekow, wird 
zum Geschäftsträger in Stockholm ernannt. 
9. Nov. Anläßlich der Einnahme von Nisch findet zwischen 
den Stadtverwaltungen von Berlin und Sofia ein Telegramm- 
wechsel statt. 
Siehe den Wortlaut Beck'sche Chronik des Deutschen Kriegs Bd. X 293f. 
11. Nov. Der bulgarische und der türkische Gesandte legen in 
Athen in einer freundschaftlich gehaltenen Note Verwahrung da- 
75“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.