Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Einunddreißigster Jahrgang. 1915. Zweite Hälfte. (56b)

1270 Fereinizte Staaten van Nordamerike und Kanada. (Juli 9.—20.) 
9. Juli. Die Station für drahtlose Telegraphie in Sayville 
wird infolge der Anschuldigung, daß sie das Auslaufen von 
Munitionsschiffen an deutsche Unterseeboote verrate, von der ameri- 
kanischen Regierung geschlossen. 
Näheres s. Beck'sche Chronik des Deutschen Krieges Bd. VI S. 79f. 
10. Juli. Es erfolgt die Antwort der deutschen Regierung 
auf die Note der Vereinigten Staaten vom 10. Juni. 
Siehe Anhang zu „Vereinigte Staaten von Nordamerika“ S. 1323. 
13. Juli. Die amerikanische Humanitätsliga (American 
Humanity League) richtet an Wilson eine mit vielen Tausenden von 
Unterschriften versehene Denkschrift, die die sofortige Berufung des 
Kongresses zwecks einer Resolution verlangt, die dem Präsidenten die 
Machtvollkommenheit geben soll, jetzt und für alle Zeiten die Ausfuhr 
von Waffen, Munition und anderen Kriegsmaterialien zu verbieten. 
Den Wortlaut s. Beck'sche Chronik des Deutschen Krieges Bd. VI S. 416ff. 
14. Juli. Amerikanische Importeure richteten laut Meldung 
der „B. Z. a. M." einen Protest an das Staatsdepartement wegen 
Schädigung der Interessen des Handels durch die englische Ordre 
in Council vom 11. März. 
Staatssekretär Lansing verhandelt im Auftrag des Präsidenten mit 
einem Ausschuß von Handelskörperschaften über Gegenmaßregeln. Da die 
englische Regierung die nach Amerika bestimmten deutschen Waren nicht 
mehr durchlassen will, ist beabsichtigt, Dampfer zu chartern, um die vor 
dem 1. März in Deutschland bestellten und teilweise bereits bezahlten Güter 
unter amerikanischer Flagge einzuführen. Der Wert dieser hauptsächlich in 
holländischen Häfen lagernden deutschen Erzeugnisse beziffert sich auf mehr 
als 200 Millionen Mark. 
14. Juli. Veröffentlichung der Note der österreichisch- 
ungarischen Regierung vom 29. Juni über die Waffenausfuhr. 
Siehe Anhang zu „Vereinigte Staaten von Nordamerika“ S. 1329. 
20. Juli. Das Reuterbüro veröffentlicht eine vorläufige Mit- 
teilung über amerikanische Noten an Großbritannien vom 16. und 
17. Juli, die darauf bestehen, daß die Rechte der amerikanischen 
Bürger gemäß dem Völkerrecht anerkannt werden müssen und durch 
britische Kabinettsordres und ähnliche Verfügungen nicht angetastet 
werden dürfen. 
Siehe den Wortlaut dieser Noten nebst der englischen Antwort vom 
30. Juli sowie der englischen Antwort vom 23. Juli auf die amerikanische 
Note vom 2. April unter Großbritannien, 31. Juli, oben S. 800 ff. Vgl. 
auch unten 26. Juli. 
20. Juli. (Washington.) Bryan fordert in einer Rede die
	        
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