Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Einunddreißigster Jahrgang. 1915. Zweite Hälfte. (56b)

Anstralien und Sähser. (Juli 10.— Aug. 24.) 1353 
2300000 Pfund Sterling betrugen, später mehr als 300000 Pfund Sterling 
monatlich ausmachten und noch stets zunähmen. 
10. Juli. (Australien.) Abgeordnetenhaus. 
Der erste Minister Fisher teilt mit, daß die Regierung die Absicht 
habe, ein Marineministerium zu errichten, das den Verteidigungsminister 
unterstützen solle. Er teilt ferner mit, daß er einen Gesetzesvorschlag unter- 
breiten werde, wonach alle Bewohner Australiens registriert würden, und 
daß die Regierung zu diesem Zweck einen Ausschuß ernennen werde, der 
aus einer gleichen Anzahl Mitglieder jeder Partei und aus zwei Vertretern 
der Regierung bestehen solle. 
16. Juli. (Australien.) Abgeordnetenhaus. 
Minister Fisher kündigt an, daß eine Kriegsanleihe von 20 Mil- 
lionen Pfund Sterling zu 41½/2% aufsgelegt werden soll. 
22. Juli. (Australien.) Abgeordnetenhaus. 
Im Repräsentantenhause erklärte Premierminister Fisher, der Krieg 
habe Anstralien bis Ende Juni 30 Millionen Pfund Sterling gekostet. 
Von der Reichsregierung habe Australien 15 1½1 Millionen Pfund Sterling 
erhalten und es werde noch weitere 5 Millionen bekommen. Der General- 
anwalt Hughes führt aus, dieser Krieg sei ein Krieg von Blei, Zink und 
Kupfer. Bei der Beherrschung des Metallmarktes durch die Deutschen sei 
es nicht genügend, die gegenwärtigen Kontrakte zu lösen, um zu verhüten, 
daß Deutschland die Kontrolle über den Metallmarkt wieder gewinne. Es 
sei nötig, in Australien einen Metallmarkt unter der Kontrolle der Regierung 
ins Leben zu rufen. 
A. Juli. (Australien.) Senat. Der Gesetzentwurf über die 
Kriegsanleihe wird angenommen. 
31. Juli. (Australien.) Einkommenstener. 
Die Regierung sieht sich gezwungen, um die Kriegskosten zu decken, 
eine abgestufte Einkommensteuer von 3 Pence bis 5 Schilling pro Pfund 
Sterling Einkommen einzuführen. Die Besteuerung soll bei einem Ein- 
kommen von 156 Pfund Sterling beginnen. 
5. Aug. (Neuseeland.) Ein nationales Kabinett wird ge- 
bildet, in dem die Regierungspartei und die Opposition ungefähr 
gleichmäßig vertreten sind. 
Erster Minister bleibt Massey. Zum Minister der Landesverteidigung 
wird Allen und zum Finanzminister Sir Zosef Ward ernannt. 
20. Aug. (Australien.) Premierminister Fisher wird zum 
australischen Oberkommissar in London ernannt, Generalstaatsanwalt 
Hughes wird Premierminister. 
24. Aug. (Neuseeland.) Ministerpräsident Massey bringt 
einen Gesetzentwurf ein, der die Registrierung aller Männer 
zwischen 17 und 60 Jahren vorsieht. 
In den Einschreibekarten wird an die Männer zwischen 15 und 
45 Jahren die Frage gestellt, ob sie freiwillig Dienst bei dem Expeditions- 
heer nehmen, oder auf andere Weise ihre Fähigkeiten in den Dienst der 
Regierung stellen wollen, und wenn nicht, welchen Grund sie für ihre 
Weigerung haben.
	        
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