Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Einunddreißigster Jahrgang. 1915. Zweite Hälfte. (56b)

As#ien. (Februar 14.—März 4.) 1363 
schaft in Peking Protest ein wegen Ausbeutung der Kohlengruben 
im Altaigebirge durch Rußland. 
14. Febr. (Persien.) Der Gesandte in Petersburg wird wegen 
seiner dem Willen des Schahs zuwiderlaufenden Haltung versetzt. 
16. Febr. (China.) Wegen der japanischen Forderungen tritt 
der bisherige Minister des Außeren Sun Paotschi zurück. Sein Nach- 
folger wird der frühere Premierminister Lu-Tschung-Hsiang. 
16. Febr. (Japan.) In Tokio wird eine Südseegesellschaft 
gegründet, deren Programm die wirtschaftliche Eroberung aller Süd- 
seeinseln umfaßt. 
18. Febr. (China.) Die Regierung teilt dem japanischen Ge- 
sandten mit, sie sei bereit, über zwölf Punkte der japanischen Forde- 
rungen zu verhandeln. Japan besteht jedoch darauf, daß über alle 
Punkte verhandelt werde. 
20. Febr. (China.) Präsident BYuanschikai erklärt, er sei ent- 
schlossen, über die Forderungen, die Chinas Souveränität und sein 
Recht, mit anderen Mächten Verträge zu schließen, beeinträchtigen, 
nicht zu verhandeln. 
22. Febr. (Persien.) Umbildung des Ministeriums. 
Der ehemalige Ministerpräsident Ain ed Dauleh als Minister des 
Innern und Muhbir es Sultaneh als Justizminister treten in das Kabinett 
ein, um den englisch-russischen Intrigen ein Ende zu machen. 
22. Febr. (China.) Die Verhandlungen mit Japan werden 
wieder ausgenommen. 
24. Febr. (Britisch Ostindien.) Meuterei in Singapore. 
In Singapore hat ein indisches Regiment gemeutert, wobei 6 eng- 
lische Offiziere, 16 Unteroffiziere und Mannschaften getötet, 9 Unteroffiziere 
und Mannschaften verwundet und 14 englische Bürger, darunter eine Frau, 
getötet wurden. Die Meuterei ist unterdrückt worden. 
25. Febr. (Japan.) Chinas Standpunkt wird anerkannt, wo- 
nach die Fragen betr. Schantung und Kiautschou zu denen ge- 
hören, die erst bei Ende des Krieges gelöst werden können. 
W. Febr. (China.) Die Verhandlungen mit Japan. 
Auf einer Konferenz zwischen den japanischen und chinesischen Be- 
vollmächtigten geben die chinesischen Bevollmächtigten zu, daß einige wichtige 
Hafenplätze in Schantung für den japanischen Handel geöffnet werden sollen. 
Dagegen erklärt China, Japan erstrebe mit der Anerkennung der be- 
sonderen Stellung Japans in der südlichen Mandschurei und in der östlichen und 
inneren Mongolei die Herrschaft in diesen Gebieten, und hebt hervor, daß die 
Anerkennung des japanischen Anspruchs der Schließung dieser Gebiete für 
Handel und Industrie für die anderen Vertragsmächte gleich kommen werde. 
4. März. (Japan.) Das deutsche Kabel Tsingtau—Schanghai 
wird mit Nagasiki verbunden.
	        
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