Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Einunddreißigster Jahrgang. 1915. Zweite Hälfte. (56b)

Asien. (März 22. — April 27.) 1365 
ein wirtschaftlicher Druck herrscht. Auch kam es zu ernsten Konflikten zwischen 
Hindus und Mohammedanern. Die Gefahr kann nur dann ernsthafter werden, 
wenn sie nicht sofort unterdrückt wird. 
22. März. (China.) Fortgang der Verhandlungen mit Japan. 
Japan legt eine Liste von 27 Städten in der Südmandschurei 
und in der Ostmongolei vor, die den Japanern zur Niederlassung und zum 
Handelsbetriebe geöffnet werden sollen. Die Liste enthält jede Stadt in diesen 
Gegenden, die zehntausend oder mehr Einwohner hat. Von diesen streicht 
China ohne weiteres zehn, da sie in der Mongolei liegen und China über 
diese nicht verhandeln will. Ferner streicht China dreizehn von Japan ver- 
langte Bergwerksgebiete. Vier davon liegen in der Mongolei, während für 
andere schon andere Bewerber, darunter Engländer, sich gemeldet hatten. In- 
zwischen beginnen die Landungen japanischer Truppen an mehreren Punkten. 
73000 Mann chinesischer Truppen, die Elite der chinesischen Armee, mit 
180 Geschützen werden um die Hauptstadt zusammengezogen. 
28. März. (Japan.) Die allgemeinen Wahlen enden mit dem 
vollständigen Siege der Regierung. 
Die bisher sehr mächtige Partei Seyinkai verliert 73 Sitze, von denen 
55 Sitze von der neuen Partei Doshikai, die vom Fürsten Katsura begründet 
wurde und gegenwärtig vom Minister des Auswärtigen Kato geleitet wird, 
gewonnen werden. Die Regierung sichert sich eine Mehrheit von 40 Stimmen. 
1. April. (Indochina.) Der Generalgouverneur verhängt den 
Belagerungszustand über Cochinchina und Tonking und ordnet die 
Mobilmachung aller Klassen der Réserve active auf den 15. April an. 
10. April. (China und Japan.) Die Verhandlungen werden 
wieder aufgenommen. 
Die Frage der Deckung des Munitionsbedarfs für China in Japan 
und die Frage des Eisenbahnbaues im Jangtsetal steht zur Verhandlung. 
China weist darauf hin, daß Japan beim Ankauf von Munition ebenso 
berücksichtigt würde wie die anderen Mächte, und spricht sich gegen die 
Forderungen bezüglich des Jangtsetales aus, weil dadurch bereits bestehende 
Abkommen verletzt würden. 
Bei Besprechung des mandschurischen Abkommens kommen die 
Japaner wieder mit der Frage der Vorzugsrechte in Fukien und zeigen 
augenscheinlich Besorgnis, daß die Vereinigten Staaten in den Häfen dieser 
Provinz eine Flottenbasis errichten könnten. China leistet der Forderung 
der Vorzugsrechte in Fukien gegenüber schärfsten Widerstand. 
15. April. (Japan.) In der Turtlebai in Niederkalifornien, 
wo das japanische Kriegsschiff „Asama“ im Dezember 1914 auf 
Grund lief und noch festsitzt, werden 4000 Mann japanischer Truppen 
ausgeschifft; fünf Kreuzer und sechs Kohlenschiffe begleiteten den 
Truppentransport. 
Es verlautet, daß die Kriegsschiffe den Auftrag haben, die „Asama“ 
gen feindliche Angriffe zu schützen. Am 21. April jedoch erhalten die 
Giegsschife Befehl, sich nach ihren Heimatstationen zurückzubegeben, mit 
Ausnahme derer, die bei der Bergung der „Asama“ beschäftigt sind. 
27. April. (China.) Der japanische Gesandte in Peking über-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.