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27500 zurückging, bereits Mitte dieses Jahres wieder auf 31300 gestiegen.
Dazu hat naturgemäß die heutige Not mitgeholfen. Dr. Klöci spricht die Er-
wartung aus, die Grütlianer würden einsehen, daß sie mit ihrer Absonderung
nur ihrer eigenen Sache schaden. Wenn ferner der Streit um die Landes-
verteidigung heftige Meinungsgegensätze in der Partei hervorgerufen und
den bürgerlichen Gruppen die Losung für die jüngste Nationalratswahl
geliefert habe, so sei bei dieser trotzdem die Stimmenzahl der sozialistischen
Wähler von 100000 auf 150000 gestiegen.
3. Dez. Bedingte Anerkennung der schweiz. Neutralität.
„Journal de Genove“ meldet am 5.: Der Geschäftsträger der Gesandt-
schaft der Ver. Staaten von Amerika in Bern hat am 3. dem poli-
tischen Departement eine Note Amerikas übergeben, worin der Bundesrat
benachrichtigt wird, daß die Ver. Staaten die Formel der Neutralität der
Schweiz anerkennen und in vollständiger Uebereinstimmung mit der Haltung
ihrer Berbündeten erklären, die Neutralität der Schweiz und die Unverles=
lichkeit ihres Gebietes solange zu achten, als die Eidgenossenschaft die Neu-
tralität aufrechterhalte und diese vom Feinde geachtet werde. (Gleichlautende
Erklärungen werden von der franz. und der engl. Regierung abgegeben.,
Gegen diese nur bedingte Anerkennung der schweiz. Neutralität erheben
sich in der Schweiz lebhafte Bedenken. Nachdrücklich wird betont, daß die
amerik. Erklärung dem Charakter der schweiz. Neutralität als einer frei
gewählten und souveränen nicht entspreche. (S. auch S. 567.)
4. Dez. (Bern.) Eröffnung einer türkisch-englischen Konferenz.
Erörtert werden Fragen der Gefangenenbehandlung, vor allem der
Austausch Schwerverwundeter und Zivilgefangener. Am 28. wird ein dies-
bezügliches Abkommen unterzeichnet.
5.—22. Dez. (Bundesversammlung.) Ord. Wintertagung.
Zum Präsidenten des Nationalrats wird der bish. Bizepräsident
Calame (Staatsrat in Neuenburg), zum Präsidenten des Ständerats
der bish. Vizepräsident Bolli (Rechtsanwalt in Schaffhausen) gewählt.
5. Dez. Abschluß e schweiz.-amerik. Getreideabkommens in Paris.
Der Bundesrat genehmigt das Abkommen am 15. Dez. Das Schweiz.
Volkswirtschaftsdepartement teilt über das Abkommen mit: Durch die Er-
klärungen der amerik. Delegierten wird der Schweiz die Lieferung ihres
notwendigsten Bedarfs an Brotgetreide, das in den letzten Monaten nur
in ganz ungenügenden Mengen hereinkam und dessen Beschaffung zu ernsten
Befürchtungen Anlaß gab, zugesichert. Alle zwischen der Schweiz und den
Staaten der Entente getroffenen Vereinbarungen, namentlich auch die be-
stehenden und künftigen Kontingente der Sociéêté de Surveillance Suisse.
werden von den Ver. Staaten anerkannt.
13. Dez. (Bundesversammlung.) Wahl des Bundesrate
und des Bundespräsidiums.
Die Bundesversammlung wählt den Bundesrat auf eine weitere Amts-
dauer von drei Jahren. Es werden als Mitglieder des Bundesrats zu-
nächst gewählt die bisherigen Bundesräte Müller (Freis. mit 191 Stimmens,
Motta (Katholisch-Kons. mit 197 Stimmen), Decoppet (Freis. mit
181 Stimmen), Schultheß (Freis. mit 168 Stimmen), Calonder (Freif.
mit 176 Stimmen), Ador (Lib.-Kons. mit 176 Stimmen). Als neues Mit-
glied der Behörde an Stelle des ausscheidenden bisherigen Bundesrates
Forrer wird Dr. Haab, zurzeit Gesandter der Schweiz in Berlin, mit
