Dãnemark. (Dezember 7.) — Sihueden. (Januar 15. 16.) 603
7. Dez. Warenaustauschverhandlungen zwischen Dänemark,
Deutschland und Osterreich-Ungarn.
„Ritzaus Bur.“ meldet: Die zwischen deutschen und dän. Delegierten
geführten Verhandlungen über Warenaustausch in den nächsten Monaten
zerischen Dänemark einerseits, Deutschland und Oesterreich-Ungarn anderer-
eits, sind nunmehr beendet. Die Verhandlungen drehten sich hauptsächlich
um die Versorgung Dänemarks mit Kohlen, Salz, Schmieröl und Eisen-
erz, darunter Schiffsbaumaterial, sowie um die Preise für südwärts aus-
zulschernge dänische Landwirtschaftsprodukte. Die Verhandlungen wurden
dänischerseits von den Delegierten für Landwirtschaft, Handel und Industrie
gemeinsam geführt.
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XIV.
Schweden.
15. Jan. Einführung der Brotkarte.
Die Tagesration beträgt 325 gr.
16. Jan. (Reichstag.) Eröffnung der Tagung. Vorlage des
Staatshaushaltsvoranschlages.
In der vom König verlesenen Thronrede heißt es: Die Schwierig-
keiten mehren sich jeden Tag, je länger der Krieg dauert, und wir können
und dürfen vor dem tiefen Ernst der Zeit die Augen nicht verschließen.
Innere Uneinigkeit erschwert in hohem Maße meine Arbeit, während Einig-
keit die Erreichung des Zieles erleichtert, welchem ich unter Zustimmung
des ganzen Landes zuzustreben mir vorgesetzt habe, nämlich die Freiheit
und das Selbstbestimmungsrecht des Reiches zu sichern und seine Neutralität
zu bewahren. Die vermehrte Wehrbereitschaft der Land= und Seestreit-
kräfte des Reiches, welche zu befehlen ich nötig gefunden habe, muß immer
noch aufrecht erhalten werden. Die einstimmigen Aeußerungen, die während
des letzten Reichstages zur Frage der Alandinseln getan worden sind, sind
für mich eine Stütze bei meinen Bemühungen, sie zu einer Lösung zu
bringen, wie die Lebensinteressen Schwedens sie verlangen. Die Ueber-
zeugung von der Verpflichtung aller neutralen Staaten, das Völkerrecht
aufrecht zu erhalten, die Fürsorge für gemeinsame berechtigte Interessen,
das Streben, an der Erreichung eines dauerhaften Friedens, der seine
künftige Stellung und Entwicklung sichert, mitzuwirken, haben Schweden
dazu aufgefordert, in Verbindung mit anderen neutralen Mächten, vor
allem mit den beiden anderen skandinavischen Reichen, zu gemeinsamer
Beratung und Beschlußfassung in Verbindung zu treten. Es ist meine leb-
hafte Hoffnung, daß die schon erreichte Zusammenarbeit zwischen den neu-
tralen Staaten verstärkt und erweitert werden wird. Die Knappheit auf
dem Weltmarkt für Bedarfswaren, welche der Krieg hervorgerufen, die
Hindernisse, welche die kriegführenden Mächte unserer Zufuhr bereitet haben,
haben immer empfindlichere Schwierigkeiten für unser Volk herbeigeführt.
Um die Zufuhr wichtiger Bedürfnisse zu sichern, jedoch ohne Verabsäumung
anderer wesentlicher Interessen, habe ich Verhandlungen mit gewissen krieg-
führenden Mächten eingeleitet. Die Notwendigkeit, eine gerechte Verteilung