240 XIV. Uebereinkunft zwischen den herzoglichen Häusern Sachsen-Gotha ete. 240
angeführten Modo, oder bei einem compromißarischen Richter, oder wenn sothane
rechtliche Entscheidung verzögert, oder versagt, auch mit Thätlichkeiten vorge-
gangen würde, den höchsten Reichsgerichten überlaßen, und in jedem Fall un-
nöthige Weitläuftigkeiten und vergebliche Unkosten, so viel nur thunlich ist, ver-
mieden werden. Endlich
V.,
Nachdem
a., die Successio lincalis in stirpes, in Ansehung der in dem Herzogl. Sach-
sen Gothaischen Gesammt-Hauß vorkommenden Collateral-Successions-Fälle ohne-
hin schon verglichen, so behält es bey den abgeschloßenen Vergleichen und ins-
besondere zwischen den Herzoglichen Häusern Sachsen Gotha und Sachsen Hild-
burghausen bey den Receßen vom 24'" Februar 1680, 16'° Februar 1683, 10!“ April
1702 und 6%" Februar 1745 insoweit sulche denen Herzoglichen Häusern Sach-
sen Coburg-Saalfeld und Sachsen Coburg-Meiningen nicht prajudiciren; Dann
zwischen den Herzoglichen Häusern Sachsen Gotha und Sachsen Meiningen bei
den Recessen vom 8'* Junii 1681, 27'* Junii 1687 und 30’ Maii 1717 insoweit
solche denen Herzoglichen Häusern Sachsen Coburg-Saalfeld und Sachsen Hild-
burghausen nicht prsjudiciren, und zwischen denen Herzoglichen Häusern Sach-
sen Coburg -Saalfeld und Sachsen Gotha bei den Recessen vom 24! Februar
1680 6'” Septembr. 1717 und 33 Januar 1787 insoweit solche den Herzoglichen
Häusern Sachsen Coburg-Meiningen und Sachsen Hildburghausen nicht prejudi-
ciren, sein unabänderliches Bewenden.
Desgleichen haben Sich zu Abwendung künftiger Successions-Irrungen aller-
seitige Fürstliche Herren Interessenten auch dahin vereinigt, daß von dato an,
von dem Sachsen Gothaischen Gesammthauß bey den — außer diesem Herzog-
lichen Hauß in der Herzogl. Sachsen Weimar- und Eisenachischen Linie oder in
dem Churfürstlich Sächsischen Hauß entstehenden collateral-successions-Anfällen
die Successio linealis in stirpes angenommen, und pro statuto domestico vestge-
setzt seyn und bleiben solle; und zwar dergestalt, daß von den jezo in dem
Fürstlich Sachsen Gothaischen Gesammt-Hauß bestehenden 4 Special - Linien
Sachsen Gotha, Sachsen Meiningen, Sachsen Hildburghausen und Sachsen Co-
burg hiervon eine jede zur Zeit des Sachsen Weimarischen oder Chursächsischen
Anfalls noch existirende Special-Linie auser den Chur-Landen gleiche Erb-Ratam
unverkürzt erhalten soll.
b., Wegen der heimgefallenen Güther, welche seit der Fürstl. Ernestinischen
Landes-Vertheilung und den Sachsen Coburg-Eisenberg- und Römhildischen An-
fällen jedem Fürstlichen Hauß von den in seinen Landen zugetheilten Vasallen
angefallen sind, oder noch künftig anfallen werden, soll in dem Herzogl. Sachsen
Gothaischen Gesammthauß vestgesetzt seyn, daß es jedem Landes-Herrn frey
stehe, die heimgefallenen Güther, entweder mit einem neuen damit zu investi-
renden Vasallen zu gewähren, oder auch solche an privatos zu vererben und zu
vereinzeln; jedoch in der Maase, daß im letztern Fall der eintretenden Aufhe-
bung des Lehns-Nexus, die daraus gelößte Summen, oder der darauf gelegte Ca-