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Johann Friedrich nach einem vorher ausgestellten Reverse (Hortledera.a.0.
S. 938) entlassen, worin er die wittenberger Kapitulation, ausserhalb der durch
die Gnade des Kaisers aufgehobenen und unveränderten Artikel, unverbrüchlich
zu halten versprach. Hierauf wurde ihm den 28. Aug. 1552 ein kaiserlicher
Restitutionsbrief (Hortleder a.&. 0. S. 968) ausgefertigt, wodurch „er in
seinen alten Fürstenstand wieder eingesetzt, der Reichsacht entbunden und nebst
seinen Erben zu seiner vorigen Gerechtigkeit u. s. w. auch zu der väterlichen
Gewalt, so er vor dieser Zeit über seine Söhne und Kinder gehabt, also und
dergestalt restituirt sein sollte, dass ihm kraft dieser Gewalt und väterlichen
Macht auch die Land und Leute wiederum, -soviel demselben mit Bewilligung
des Herzogs Moritz, Inhalts der Kapitulation, gelassen worden, bleiben sollten“.
Sodann wurde in dem Restitutionsedikt erklärt, „dass die gesammten Lehen-
schaften, worin die Kur- und Fürsten zu Sachsen ihrer Lande und Leute halber
von Alters her gewesen seyen, unverrückt und unverändert bleiben, daher sie
und ihre Erben hinfortan zu ewigen Zeiten miteinander in ge-
sammter Lehenschaft sitzen und berührte ihre Lande und Leute,
von einem Stamm auf den andern nach solcher Sippzahl, wie im
Hause Sachsen vor Recht gehalten und Herkommen, fallen und
erben sollten, nach Inhalt ihrer alten väterlichen Theilung und Vertrage“.
Wegen der Erbverbrüderung mit Hessen ward bestimmt, „dass dieselbe noch-
mals bestätigt sein, auch unzertrennt und ungetheilt bleiben solle“. Dar-
nach blieben „dem geborenen Kurfürsten“ Johann Friedrich nur folgende
Besitzungen: Amt Gerstungen und Haus Breitenbach, Amt und Stadt Eisenach
mit dem Schlosse Wartburg, Berka an der Werra, Treffurt zum sechsten Theil,
Amt und Stadt Salzungen, Amt und Stadt Kreuzburg, Amt und Stadt Weimar,
Amt Tenneberg mit Waltershausen, Amt Leuchtenburg mit der Stadt Kahla,
Schloss und Amt Roda, Stadt Orlamünde, Amt und Stadt Jena mit Lobeda,
Amt Kapellendorf, Amt Rossla, Amt und Stadt Gotha, Amt Wachsenburg, Amt
und Stadt Dornburg, Amt und Stadt Kamburg, Stadt Buttstedt und Buttelstedt,
Amt Arnshaug mit Neustadt an der Orla, Amt und Stadt Weida, Amt und
Stadt Ziegenrück, die Lehnschaft Saalfeld, die Dörfer und Jagdhäuser Friede-
bach, Hummelshain und Trockenborn, die Klöster Georgenthal, Heusdorf, Rein-
hardsbrunnen, Ettersberg, Ichtershausen, Bürgel, Lausnitz und Wallichen.
Der Besitzstand Johann Friedrichs wurde 1553, wie bereits erwähnt, durch
den kinderlosen Tod Johann Ernsts vermehrt, indem die Pflege Koburg nebst
allen fränkischen Besitzungen („Ort Landes in Franken“) an Johann Friedrich
fiel. Hinzukamen durch den Vertrag, welchen am 24. Febr. 1554 Johann Fried-
rich mit dem Kurfürsten August von Sachsen errichtete (Naumburger Vertrag
Urk. HU), Amt und Stadt Altenburg nebst Lucka und Schmölln, Amt und Stadt
Eisenberg, Amt und Stadt Sachsenburg, Amt Herbisleben ausser der Stadt Tenn-
stedt, nebst dem Rechte, die verpfäudeten Aemter Königsberg und Allstedt wieder
einzulösen. Auch wurden durch den Naumburger Vertrag die staatsrechtlichen
Verhältnisse der ernestinischen und albertinischen Linien zu einander geregelt !).
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1) Gottfr. August Arndt, de variis principum Saxoniae controversis pacto Numburgico de a.
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