Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Dritter Band: Sachsen, Schwarzburg, Waldeck, Württemberg, Zollern. (3)

22 Einleitung. 22 
Nach einem Vertrage vom 30. März 1645 kamen 1. an Herzog Wilhelm zu 
Weimar: Amt und Stadt Eisenach mit der Wartburg, Amt und Stadt Kreuz- 
burg mit Marksuhl und Burkhardsroda, Amt Gerstungen und Haus Breitenbach, 
Amt Lichtenberg mit der Stadt Ostheim; 2. an Herzog Ernst zu Sachsen- 
Gotha: Amt und Stadt Heldburg mit Ummerstadt, Amt Veilsdorf, Amt und 
Stadt Eisfeld, Amt und Stadt Salzungen, Amt Krainberg, Amt Volkerroda. 
Im J. 1660 kam es zu einer Theilung Hennebergs zwischen der erne- 
stinischen und albertinischen Hauptlinie.e Dieser wurden 5/,, (Amt und 
Stadt Schleusingen, Amt und Stadt Suhl, Amt Kühndorf, Amt Beeshausen, 
Kloster Rora und Vosra) überlassen; in jener bekam die altenburgische Linie 
31/, (Amt Themar, Amt Massfeld, Amt Meiningen, Kellerei zu Behrungen, Kam- 
mergut Henneberg, Hof Milz), die weimarische Linie ebenfalls 3'1/, Zwölftheile. 
Auf Herzog Wilhelm zu Weimar fielen: das Amt Ilmenau, das Amt Kaltennord- 
heim nebst den Waldungen in den Aemtern Wasungen und Sand, ingleichen das 
Jagdschloss zur Zillbach. Auf Herzog Ernst zu Gotha fielen das Amt Frauen- 
breitungen, das Amt Wasungen, das Amt Sand. Gemeinschaftlich blieb das Amt 
Fischberg. Neben jener Theilung und gleichzeitig mit solcher begab sich die 
gesammte ernestinische Linie ihres Wiedereinlösungsrechts an den verpfändeten 
Aemtern Weida, Arnshaug, Ziegenrück und Sachsenburg zu Gunsten der alber- 
tinischen Linie. 
Am 14. April 1672 erlosch die altenburgische Linie mit dem Tode des 
Herzogs Friedrich Wilhelm III. Bei dem Anfalle selbst nahm man gothaischer 
Seits, gestützt auf die Nähe des Grades, weimarischer Seits, gestützt auf 
das Recht der Erstgeburt, das Ganze in Anspruch. Der für die weimarische 
Linie sehr ungünstige Vergleich vom 16. Mai 1672 umging den Streit über die 
Grundsätze. Nach demselben erhielt Herzog Ernst zu Gotha, insgemein, ohne 
Anschlag und überhaupt nur mit Ausnahme gewisser Schlösser, welche die Herzöge 
von Weimar empfingen, den ganzen übrigen Anfall, Succession und Erbschaft des 
Fürstenthums erblich und eigenthümlich. An Weimar kommen nur: Amt und 
Stadt Dornburg, Amt und Stadt Allstedt, Amt Rossla mit Stadt Sulza, das Salz- 
werk ausgenommen, Amt und Stadt Bürgel, Amt Heusdorf, Amt Hardisleben, 
sammt der Hoheit über das Amt Remda und das Gericht Apolda (Dotalgüter 
der Universität). 
Damit war der Länderbestand zwischen den beiden allein 
übrig gebliebenen Linien Wilhelms zu Weimar und Ernsts zu 
Gotha festgestellt. Die Linie Johanns zu Weimar theilte sich nun blei- 
bend in zwei Linien, in die Linie Wilhelms zu Weimar (jetzt grossherzog- 
liche Linie Sachsen- Weimar) und in die Linie Ernst des Frommen zu 
Gotha (jetzt die drei regierenden Linien zu Meiningen, Altenburg und Koburg- 
Gotha). Die Schicksale dieser beiden Linien müssen jetzt getrennt erörtert werden. 
A. Das Haus Sachsen-Weimar. 
Nachdem Wilhelm, der Stifter dieser Linie (geboren 11. April 1598), 
wie sein Bruder Bernhard an den Kämpfen des dreissigjährigen Krieges einen
	        
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