646 II. Hausvertrag der Gebrüder Burggrafen Johann u. Albrecht zu Nürnberg 112
liberos liberos (sic!) non habuerit, dicta feoda ad reliquas filias Burcgravii, ipso
mortuo deuoluentur. Si vero dicetum Burcgravium temporis processu filium habere
contigerit, vel filios, volumus, quod, cessante gratia facta suis filiabus filius vel
filii sui succedant in vniuersum Ius, quod dictus Burcgravius pater eorundem
habuit in feodis memoratis.. Ad maiorem itaque obseruanciam premissorum et
roboris firmitatem, scripta presentia nostri sigilli Karactere jussimus roborari.
Datum Aquisgrani, Anno Domini M’CC’LLXXX, VII. Kalendas Nouembris,
Indictione Tertia.
Original im königl. bairischen Reichsarchiv. -
Das königl. Siegel hängt an rothseidener Schnur.
Dieses Hauptdocument über das Burggrafthum Nürnberg ist bei Oetter II. 608, Schütz
corp. p. 100 und sonst noch häufig in grösserer und geringerer Sorgfalt abgedruckt.
*) Das Vestner Thor. *#) Bei Nürnberg gelegen.
*##) Schwandt in K. Bair. Landgericht Schwabach.
N Creusen im K. Bair. Landgericht Pegnitz.
tt) Kloster Münchsteinach, im K. Bair. Landgericht Neustadt a. d. Aisch.
n.
Hausvertrag der Gebrüder Burggrafen Johann und Albrecht zu Nürn-
berg wegen der Succession u. s. w. Vom 10. Oktober 1341.
(Aus den Monumentis Zolleranis, III. Band, Urkunden der fränkischen Linie, 1832—1363. LXXXVII).
Wir Johans und Albrecht von Gots gnaden Burchgrafen ze Nüremberch,
Veriehen und tün kunt offenlichen an disem brief allen den, die in sehen oder
hören lesen, Daz wir vmb alle sache, Stözz, und misshellung, die zwischen uns
beiden vntz her entstanden vnd gewesen sint vmb vnser Veterlich vnd Müterlich
Erbe vnd teilung vnserr Herscheft, Leut, Lande vnd Güt, mit gütem Rat, wol-
bedahtem vnd verainten müt, liplich vnd freuntlichen, durch fride, Nütz vnd
bezzrung vnserr Herschefte, Leut, Lande vnd Gät, aintrehtig vnd ein dink worden
sin, vnd auch vns gesamment, verricht vnd veraint haben: Also, daz wir ze disen
ziten bei einander mit vnserr Herscheft, Leut, Land vnd Güt, beliben, tün,
leben, tragen vnd leiden wellen lieb vnd leit, vmb alle schulde vnd gülte vnd
auch vmb alle Nütz, Gült vnd Gelt, wanne, wie, oder von welhen sachen daz
her gewahsen vnd komen sf, oder noch wahsen vnd komen werde mit vngeteilter
Herschefte, Leut, Landes vnd Gütes, als Bruder, durch reht vnd durch natürlich
lieb tün und leben süllen Sechs gantze Jar, die sich jetzunt anhebent sint vnd
nehst nach einander komen. Wir haben auch mit willchür vns des mit ein ander
veraint: Wer, daz vnser einer on ehlich Sün verfür, wir teilten, vnser Herschaft
oder nicht, vnd elich Töchter liezz, So soll des selben teil, der abgangen ist,
an Leuten, Land vnd Güten, geuallen auf den, der dann lebentig ist vnd uf sin
Erben, vnd sullen sy danne di selben Tohter nach iren triwen vnd eren be-
statten, als ir selbs Tohter vnd gewistreide. Wer auch, daz wir beide, oder
vnoser einer, elich Sün heten, vnd vnser einer abginge, &e sin Sun zu iren tagen