674 VII. Theilungsvertrag der Söhne Kurfürst Friedrichs I. von 1447. 140
allernüczlichst ist, oder im zu denselben, seinen kriegen gehelffen, genuczen und
außgetragen mage, ungeverlichen wenn einer des von dem andern ermanet wirt,
und als palde der gemanet des andern bruders oder seiner erben landt berurt,
und darein mit seinem volk und zeuge kummet, so sol der ander der in umb
Hilff gemanet hat, ime und seinem volke, koste und notdurft geben, als lang
derselbe kriegk weret. Wer aber sache, das der gemante oder sein volk in
sulchen kriegen schaden neme, sulchen allen sol der gemanet selbs tragen und
leyden, und darumb kein vorderung gen dem andern haben noch tun, in kein
weise. Und wurde in sulchen kriegen icht slos eyns oder mer gewunnen, in
welchs genanten Fursten lannde das geschee, und darinn oder außerlands wer
gelegen, demselben dem man dann volge tut, sullen sulche slos in des lannde
sie legen, oder ausser lands bleyben, uneynsprechlich von dem andern Fursten
und seinen erben und erbnemen one alles geverde. Wenn auch beyde obge-
nanten unser bruder ihr erben oder erbnemen, einer dem andern zu dinste, oder
in ir beyder gescheffte und sachen, zu Felde kome, was sie dann gefangen, ge-
wynnen, dieselben gefangen, sollen under in geteylt werden nach Anzal gewap-
pender lute. Es sollen auch der obgenanten unnser bruder keiner noch ire
erben, kein slos, statt oder güter auff einen vale nicht verseczen, in dhein
weise sundern allczyt, ob es zu einem sulchen köme, ewige losung der Herschafit
daran behalden, oder das zu tode und urtete verkaufen. Wer auch, das der
obgenanten unnser brüder irer einer, welcher das were, oder ihr erben, sloß
stete oder güter, wie die genant weren verkauffen wolt, dieselben slos, stete
oder güter sol er vor des kaufszyle, ein halbsjare dem andern Herrn anpieten.
Wölt dann der ander Herre unnser bruder, oder sein erben, sovil gelts als ander
leut drumbgeben, so sol er im oder seinen erben, desselben kaufs vor andern
lüten gunen. Wenn auch die vorgenant zyt des kaufis vorgangen were, als ob-
geschriben steet und zu iglicher zeit der ander bruder, zu den slossen, steten
oder gütern, er oder sein erben, mit kauff mit gelde als obgeschriben ist, nicht
kumen mocht, darnach der ander egeschriben bruder der also verkauffen müste,
oder sein erben sein slos stat, oder guter, wem er wolt verkauffen. Wölt auch
ein teyle den andern nicht vorwissen, er verkauft in zu schaden oder zu unwillen,
dasselb sol der do verkauft mit dem rechten beweisen, das ine not darczu dringe,
das er verkauffen müste, on allerley geverde. Were auch, das der egenant
unnser bruder Fridrich und Fridrich eyner abging, und süne einen oder mer
hinder im nicht liesse, oder ob er süne lies, gingen dann dieselben söne auch
abe also das sie erben menlichs geslechts hinder in nicht liessen, so sullen alle
des lannde und leute, und alle gütere, wie die genant, oder wo die gelegen sein
auf den andern unnsern obgenanten gebliben bruder und sein erben gevallen und
erben, die der oder die abgangen gelassen haben, von uns, unseren erben und
meniglich ungehindert, unde unnynsprechenlich one alles geverde. Liesse auch
derselbe abgangen unnser bruder, töchter hinder im, und nicht söne, so vorge-
schriben steet, dieselben töchter sol der genant unnser bliben bruder, oder sein
erben, ob er darczu köme, getreulich als sein selbs tochter oder swester beraten
und bestaten, ou geverde und alle argeulist. Wer auch, das die genauten unnser