143 VII. Theilungsvertrag der Söhne Kurfürst Friedrichs I. von 1447. 677
iglicher dabey bleybe, das im zugehort. Auch sullen alle gemein brive zu den
landen der Marck gehorend, zu Brandenburg, auff der borgk, oder wor unnserm
bruder Marggrave Fridrichen dem eltern, das aller ebenst und beqwemst be-
duncket sein und bleyben, zu ewigen zyten, doch das man dem andern Herrn
der alten Marcke der vidimus gebe, under des rychs Hofgericht Insigel, oder
sunst under bewertten Insigeln. Wer aber, das der Herre der alten Marck oder
sein erben, sulcher brive zu irer notdurft geprauchen wolten so sol in der Herre
der Neuenmarck sulch brive allczyt zu irer notdurft leyhen und schicken, doch
wenn er oder sein erben die genuczt haben, so sullen sie dieselben brive zustund
wider in die beheltnüsse darauß man sie genomen hat schicken und antwortten
unvorczogenlichen one alles geverde. Und was besunder brive zu iglichs landen
gehoren, die sol und mage ir iglicher selbs behalden nach seiner notdurft und
besten, wie in gut beduncket. Auch sol alles Heyligthum und die gefeße von
golde, silber und anderm, darein das Heyligthum mit zirheit gemacht, und
itzunt auff den slosse und stifte zu Tangermunde ist, und hinfur darauff kome,
oder gemachet wurde, auch alle meßgewant, pücher und ander Zirheit götlichs
dinsts daselbst nu auff dem schlosse und stifte zu Tangermunde und beheltnüsse
ewiglichen bleyben, unverrücket und unverseret, der Herschaft und den lannden
zu eren und zu wyrde, und sol in allen gemein sein, on alles geverde. Auch
sol unnserm bruder Marggrave Fridrichen dem eltern die lantbete in der Neuen
Marck und in iren obgeschriben zuslegen und desgleichen unserm bruder Marg-
grave Fridrichen dem Iungern die landtbete in der alten Marck und Priegnitz,
so in die am nechsten ist, zugesagt, und die in hinfurbas zugesagt werden, aus-
nemen, einer von dem andern ungehindert. Es sullen auch die obgenanten unser
bruder Fridrich und Fridrich siczen und bleyben in sulcher Huldung mit allen
iren landen und luten als sie bißher getan und gesessen haben, ongeverd. Auch
sullen die obgenanten unnser bruder und ir erben und erbnemen einer dem
andern quittbrive nach redlichkeit und notdurftikeit zu orbeten oder zu andern
sachen geben. Was auch iglicher unnser obgenanten bruder oder ir erben oder
erbnemen, nach dieser satzung und ordenung schulde machen wirdet, die sullen
dem andern unnsern bruder und seinen erben unschedlichen sein, und der sie
machet, er oder sein erben sol die selbs beczalen und ausrichten ongeverd. Ob
auch der obgenanten unnser bruder einer oder sie beyde oder ir erben zu iren
lannden die in also zugeordent sein, ichts kauffen, gewynnen oder sunst zu sich
bringen wurden, dieselben gewunnen, gekauften und zugebrachten slos, stete,
lande oder was das were, sullen dem Herrn, der sie also zu im gepracht hat,
und seinem leibserben und erbnemen, bleyben ungehindert von dem andern bruder
und seinen erben, gentzlichen on alle ansprach und on alle verkummernusse.
Es sullen auch unnser obgenanten bruder ir keiner noch ire erben, kein lehen-
guter, keynen geistlichen, edeln luten, oder purgern noch andern nicht vereygen
on willen und wissen des andern unnsers bruders oder seiner erben on alles
geverde.
Wer auch, das derselben unnser bruder eyner oder ir erben, welcher der
were, eyncherley geschefte oder gemechte tun würde, die die obengeschriben ge-