684 VIIL Theilung, Ordnung, Satzung, Vertrag, Einigung 150
ongeverde Wir orden, meynen, setzen und wölln auch, das unnsern töchtern,
die wir nach unnserm tode hinter uns unberaten verlassen, auch die töchter, die
unnser Söne elich überkumen und in elich steend beraten würdn, Ir dheiner
über zehen tausend Reinisch guldin zu heiratgut pflichtig sein sol, zugeben, dar-
czu eine zimliche fertigung, nach Irer brüder oder vaters, die oder der sie also
beraten würden, eren, und das sich auch Ir yede, ee sie elich beygeslafien hat,
nach aller notdurfit in der besten form, verczeihen sol, veterlichs müterlichs und
brüderlichs erbs, doch sol er weder lannd oder leut darczu vergeben; Wo auch
der obgenantn unnser eltsten dreyer Sön, Marggrave Johanns, Marggrave Frid-
rich, oder Marggrave Sigmund, einer oder mer, on menlich elich erben, dieweyl
wir lebtten abgingn, so wöllen wir doch in obgeschribner maß, das die eltsten
dornach werntlich werden, damit allwegn drey, soferrn Ir anders so vil sind,
werntlich bleiben; sein Ir dann zwen, dieselben zwen teil haben, und es halten
nach laut des alters, und wievorstet, ongeverde. Wir orden, maynen, setzen und
wöllen auch, das keiner unnser Söne, noch Ir keins erben von den obgenantn
unnsern landen, leuten, Slossen, Steten oder Iren zugehörungn, noch anderm das
sie von uns ererben, nichts, noch keinerley vergeben, oder uff felle noch zu ur-
tet versetzen oder verkauffen sollen, bey den obgedachten pflichten. Sie sollen
des auch weder semptlich oder sunderlich kein macht habn zuthunde in kein
weis. Was sie aber zu den landen bringen, oder das In von angefellen zustünde,
mit demselben mögen sie handeln, nach alter loblicher gewonheit. Was auch Ir
iglichem so er elich wirdet zu seiner hausfrauen Heiratguts zusteen wirdet das
sol er behalten, und in seinem teil landes anlegen, und gebrauchen nach seinem
nutz und besten, on der andern eintrage Irrung oder hindernus. Dagegn sol
er auch dieselben sein hausfrauen in seinem teil lands verweisen, on entgeltnus
der andern seiner brüder, und Ir erben, on alles geverde. Der obgnant unnser
Söne sol auch keiner dieweyl wir in leben sind, kein schuld machen. Welcher
die aber machen würd sol er selbst nach unnserm tod von seinem teil beczaln,
on hilff oder entgeltnus der andern. Was aber wir schuld verliessen, oder nach
unnsern: leben machten, durch uns selbst oder unsern bevelh, die sollen sie gleich
miteinander beczaln, nachdeın sie das golt und silber, gemüntzt, und ungemüntzt,
wie vorstet, gleich miteinander teiln.. Und umb allen haußrat, auch allen ge-
czeug von haubtpüchsen, und andern püchsen und geschoß, pulfer, stein, pfeyl,
uud anders das darczu gehort, wollen, setzen, und orden wir, was des alles und
yedes in der Marck zu Brandemburg ist, das es unnserm Sone der die Marck
innen haben wirdet und bey denselben landen bleiben sol, so sol desgleichen
aller haußrate und aller geczeug, von püchsen, pulver, geschoß, und allem an-
derm darczu gehörig, das wir unter und uff dem gebirge haben, bey denselben
landen bleiben und söllen es unnser beid Söne, den dieselben land zugefallen,
gleich miteinander teiln, ongeverde. Wir orden, setzen und wöllen auch, das
alle privilegia von bullen, hantfesten und andern briven zu der Marck zu Bran-
demburg und denselben landen gehörn, in der Marck bleibn, und durch den der
die Marck innenhat, der herschaft und den landen zugut, getreulich verwaret
werden sollen, wo und wie In das am aller bequenlichsten sichersten und