Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Dritter Band: Sachsen, Schwarzburg, Waldeck, Württemberg, Zollern. (3)

686 VII. Thvilung, Ordnung, Satzuug, Vertrug, Einigung 152 
würdn beraten und außsteuren, In obgeschribner mas, und es getreulich und 
veterlich mit In halten, als ob sie sein leiplich Töchter wern, und uff das alles, 
und auch darumb, das die gnantn unnser Söne und Ire erben künfftiglich bey 
solcher obgeschriben unnser verdracht orduung und satzung auch suust in all 
wege dester brüderlicher, freuntlicher und eiutrechtiglicher sein und bleiben 
mögen, als dann unnser lieber herr und vater seliger solchs auch zwischen unn- 
sern lieben brüdern und uns geordent, gesatzt und gemacht hat, dorauß uns 
allen auch unnsern lannden und leuten vil guts entstanden ist, so orden, setzen 
meynen und wollen wir, das die obgenantn unnser liebe Söne und Ir erben, bey 
der pflicht und glübde, die sie In vor und nach gerürtermas angeczeigt, gethan 
haben, einer den aundern, mit gautzen steten, guten, waren und Brüderlichen 
treuen, auch in besunderin gutem freuntlichen willen halten, eren, fürdern, ver- 
antwortten, und Ir einer des anndern schaden warnen und verhüten, sein bestes 
mit wortten und wercken getreulich vürnemen, und aneinander zu Ir aller und 
Iryedes nöten, austössen, kriegen, sachn und geschefitn, gegen meuiglich, nymants, 
noch nichts dorinn außgenomen, getreulich mit leib und gute lannden und leuten, 
beholfien, geraten und beygestendig sein, mit Ir selbs leiben, zuczugen, zu ge- 
sessen, oder zu teglichem kriege, wie dann, das dem oder den anundern am aller 
fürtreglichsten und nützlichsten ist, und Im zu denselben seinen kriegen, sachen 
und geschefften anı basten dinen mag, als ob es Ir iglicher selbst berürt, und 
sein eigen sach were, als es auch ist und sein soll. Und auch sunderlich es 
sich begebe, wie das geschee oder zuköme, das yemants, wer der oder die wern, 
die die obgenantu unnser Söne oder Ir erben, von Iren obgeschriben lannden 
und fürstenthumen, semptlich oder sunderlich, die sie nach unnserm abgang 
haben, oder hirnach überkomen würden, oder von Iren obrigkeiten, frei- 
heiten, gerechtigkeiten, Wiltpennen, gleiten, zöllen, gerichten, eren, wirden, 
oder innhabenden lannden, leuten und gütern, dringen oder nötigen wolten, 
Darczu sollen sie alle Ire erben aneinander mit gantzen treuen beholffen, bey- 
gestendig und geraten sein, mit allem Irem vermögen, das Ir iglicher dabey 
bleibe, getreulich und on alles geverde. Wenn auch Ir einer des von dem anndern 
ermant wirdt, und Im also zuhülff zuczeuhet sobald als dann derselb der gemanet 
ist, des oder der anndern seiner brüder oder seiner erben, dem oder den er zu 
hilff zeuhet oder schicket, lannd berürt, und darein mit seinem volck und zeug 
kumet, so sollen der oder die von dem oder den er umb hülff gemanet wer, In 
mit seinen volck und zeug, in seinen oder Iren kosten empfahen und annemen, 
und In ongeverlich zimlich noturft geben, als lang er oder sein volck bey Im 
ist. Was aber derselb der die hülff thut mit seinem volck in solchen kriegen 
schadens empfieng und neme, denselben schaden allen solt er selbst leiden und 
tragen, und darumb an den oder die, den er zu hülff geczogen wer, kein vordrung 
haben noch thun In kein weiß. Würden auch in solchn krigen, icht Sloß oder 
stete eins oder mer gewonnen, in welchs lannd das geschee, und inner oder 
ausser lannds wer gelegen, söllen solch Sloß dem, dem die volg und hülff ge- 
schicht, und seinen erben bleiben, uneinsprechenlich des oder der andern, die 
Im zu hülffe geczogen weru, und seiner erben on alles geverde. So auch die
	        
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