7112 XI. Der Geraische Hausvertrag d. d. Onolzbach 178
corpore consolidirt, unnd für pertinentz stück nicht unbillig, weil sie unter der
Chur gelegenn, unnd dahero verlihenn werdenn, zue achtenn seindt. Wie dann
auch Churfürst Alberti verordnung unter andern mitbringtt, daß alle Landt-
schafftenn, unnd andere Herrlickeiten der Chur Brandenburck unirt, unnd ein-
verleibtt seinn unnd bleibenn sollen; dahero dann nicht unzeitiegk, was so wohl
dies falß, alß durch die Stiefft für beßerung erfolget sein magk, niemandt, alß
dem Regirendenn Churfürstenn gebührtt, sonderlich, weil auch die onera, so ein
Churfürst ertragenn mues, nicht gelinder oder ringer, sondernn größer wordenn,
unnd dem ganzenn Churfürstlichenn Hauß Brandenburckh unnd allenn dessel-
benn gliedern, Lehen-leuttenn unnd unterthanenn, darann zum höchstenn gele-
genn, daß der Churstandt bey seiner Reputation, Hoeheit unnd würde erhaltenn,
unnd der iedeßmahl Regirende Churfürst, so wohl dem Römischenn Reich, alß
unserm eigenem Hausse zuer Zihr unnd Ehrenn solchenn seinen hohenn standt,
nicht weniger alß andere Churfürstenn der Nodturfft nach führen, darnebenn auch
alß das Haubtt denn andern Fürstenn deß Hausses Brandenburck uf zue tra-
gende Nodtfelle unnd andern bevorstehendenn ungelegenheittenn mit Rath unnd
thatt, desto beßer unnd reicher beyspringenn könne, welches aber bey verthei-
lung, unnd vornehmlich, da ohne daß die Chur Brandenburck mit grossenn un-
treglichenn Schuldenlasten beschwerit unnd dermassenn überheufft ist, daß die
Unterthanenn eins theilß auch die jehrliche pensiones, vielweniger die Capital
unnd Haubtsummen, in der Vorfastenn Ordnung nicht abtragenn mögenn, da-
hero dann ein regierender Churfürst vonn ihnen desto weniger Hülff und Handt-
bietung zue gewartenn hatt, derwegenn Wihr, der Churfürst, getrungenlich, un-
sers Herrn Vatternn Churfürsten Johanns Georgen bevorgehabte Disposition
wiedersprochenn unnd nicht einwilligenn können, sondernn uf Churfürst Alberti
Achillis germanici obberurter Verordnung bestandenn Unnd ob wihr zwahr nicht
zweiffeln, wann Ihr: g. unser in Gott ruhender geliebter Herr Vatter, lenger bey
lebenn bliebenn wehre, wie wihr dan Seiner hochsehliegenn G. dasselbe vonn
Herzenn gegönnett, es hettenn dieselbe sich uff weitere erinnerung wohl der uhr-
alttenn verordnung nach bequemett, weill sonderlich alle die Jenigenn, so vonn
Ihr: G. in diesem Werck vonn Rietterschafit, Rähten und Stendenn der Chur
Brandenburgk in großer Anzahl zue Rath gezogen, einmühtieg unnd einhellieg
pahinn geschlossen, unnd solchenn Schlueß Ihr: G. in schriefftenn nnter ihren eig-
nen Handtsubscription übergebenn habenn, daß kein Exempell zue findenn, daß
ohne willenn der Söhne in unserem Hausse in contrarium wehre disponirt wor-
den, daß auch ohne unsern, alß des Eltesten consenß nichts bestendieges zu-
vorordnenn. Jedoch weill Ihr: G. derselbenn Disposition, wiewohl verschlossenn,
vonn der Keyserlichen Maj. nichts desto weniger hatt bestettiegenn unnd confir-
miren lassenn, dieselbe confirmation aber nicht allein secundum subjectam mate-
riam zue reguliren, sondern auch cum illa clausula expressissiıma salvo jure
tertii, wie sich die Röm: Keys: Mayt: unser Allergnediegster Herr, dessen in
einem eigenenn Handtschreibenn gegenn uns, dem Churfürstenn, sub dato denn
11. Martii des abgelauffenen Achtt unnd Neunziegstenn Jahrß allergnediegst er-
klerett, geschehenn ist unnd also wihr der Churfürst, aus Gotteß gnadenn,