Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Dritter Band: Sachsen, Schwarzburg, Waldeck, Württemberg, Zollern. (3)

84 IL Naumburgischer Vertrag zwischen August Kurfürsten zu Sachsen 84 
Meissen, und Burggraf zu Magdeburg, und Wir auch von GOttes Gnaden, Iohann 
Friedrich der Elter, gebohrner Chur-Fürst, Johann Friedrich der Mitler, Iohann 
Wilhelm, und Iohann Friedrich der Iünger, Vater und Söhne, Hertzogen zu Sach- 
sen, Landgrafen in Thüringen, Marckgrafen zu Meissen, bekennen mit diesem Un- 
serm ofienen Brief, vor Uns, Unsere Erben und Nachkommen, nachdem etliche 
Iahre zurück hochbeschwerte Spaltungen im Hause zu Sachsen gewesen, dero- 
halben die Lande in merckl. Beschwerung und Abnehmen kommen, daß Wir Uns 
erinnert, wo solche Spaltung nicht gerichtet, daß dadurch ferner Unrath und 
allerlei Weiterung erfolgen möchte, Und haben derohalben Uns im Nahmen GOt- 
tes, zu seinem Lobe, auch zu Aufnehmung und Gedeyung Unserer Land und 
Leut, Vetterlich und freundlich vereiniget und vertragen, wie hernach folget: 
Erstlich sollen und wollen Wir einander gäntzlich verzeihen, und allen 
Widerwillen, wie sich der bishero zugetragen, fallen lassen, einander ehren, 
lieben, freundlich meinen, und einer dem andern in seinem Obliegen räthich und 
hülfflich seyn. 
Wir wollen auch die Erb-Einigung, desgleichen die Erb-Verbrüderung, 
wieder auffrichten und verneuern, und wenn Wir Uns derhalben verglichen, als- 
dann wollen Wir die Erb-Einigungs- und Erb-Verbrüderungs-Verwandte Chur- 
und Fürsten sämptlich Vermögen, neben uns solche Erneuerung auch zu thun, 
und die Obrigkeit um Bestätigung neben Uns zu ersuchen. 
Und nachdem Wir Hertzog Johann Friedrich der Elter, gebohrner Chur 
Fürst, nach Absterben des Hochgebohrnen Fürsten, Herrn Moritzen, Hertzogen 
zu Sachsen, des Heil. Röm. Reichs Ertz-Marschallen und Chur-Fürsten, Land- 
grafen in Thüringen, Marckgrafen zu Meissen, und Burggrafen zu Magdeburg, 
seliger Gedächtniss, Unser Land wieder gefordert, und Wir Hertzog Augustus, 
Chur-Fürst, Uns die S. L. folgen zu lassen, Weil Wir vor allen mit gedachten 
Unsern lieben Bruder Hertzog Moritzen, Chur Fürsten Seligen, damit beliehen, 
geweigert, so haben Wir Uns allem friedlichen Wesen zu gut, und unangesehen, 
was jeder Theil von wegen obberührtes seines Fürgebens befust, oder unbefugt 
sein möge, freundlich vereiniget und verglichen; Vereinigen und vergleichen Uns 
hiemit dergestalt, und also: 
Nachdem Wir Hertzog Augustus, Chur-Fürst, Uns freundlichen erboten, 
Unsern freundlichen lieben Vettern, Hertzog Johann Friedrichen dem Eltern, ge- 
bohrnen Chur-Fürsten, und S. L. Söhnen, nachfolgende Aemt, Statt, Güter und 
Gerechtigkeit folgen zu lassen, und abzutreten, Nemlichen Schloß, Stadt und 
Amt Sangerhausen, das Amt Reblingen, das Amt Sachsenburg, das Amt Herbis- 
leben, ausgeschlossen die Stadt Denstatt, und alle Gerechtigkeit, die die von 
Denstatt bisher gegen Herbisleben jährlichen gethan, oder geben haben, nichts 
ausgeschlossen : das Amt Eisenberg, samt Rudolphs von Kayn erkaufiten Güter, 
ausgeschlossen nach beschriebene Dörffer, Flemmingen und Aldenburg, welche 
zu unserer Schulen zur Pforte gehören, samt dem Gehöltze, das Buchholtz ge- 
nennet, welches dem Capitul und dem Rath zur Naumburg zugehöret, und darzu 
die gantze Land-Strasse von Weissenfels und der Naumburg aus, bis gegen den 
Eckersberge, wo die sonst das Amt Eisenberg berühren möchten.
	        
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