Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Dritter Band: Sachsen, Schwarzburg, Waldeck, Württemberg, Zollern. (3)

86 II. Naumburgischer Vortrag zwischen August Kurfürsten zu Sachsen 86 
Und darzu die Güter Ollersleben, Kaldenborn, S. Ulrich, Rorbach im Amt 
Sangerhausen, und Volckenroda. Und über dis alles einhundert tausend Gülden 
Müntz, nemlich auf Weynachten, in dem fünf! und funfizigsten Jahr Schirst, 
funflzig tausend Gülden, und nechst darnach folgende Weynachten, in dem sechs 
und funfftzigsten Jahr aber funffzig tausend Gülden. Alles an grober Müntz, in 
unser Stadt Leipzig gegen gebührlicher Quittantz. Dieweil aber unsers Hertzog 
Augusti Chur-Fürsten lieber Vetter, Hertzog Johans Friedrich der Elter, gebor- 
ner Chur-Fürst, und S. L. Söhne diesen Vorschlag allenthalben anzunehmen Be- 
dencken gehabt, sondern die Erstattung obbemeldter Zusprüche mit denen Lan- 
den, die zuvor S. L. gewesen, gesucht, haben Wir aus rechter Vetterlicher Freund- 
schafft, zu Beförderung und Pflantzung Lieb und Einigkeit zwischen unsern lieben 
Vettern, und Uns, sonderlich aber der Königl. Würden zu Dännemarck zu freund- 
lichen Gefallen gewilliget, daß Wir an statt des Amts Sangerhausen, Reblingen, 
auch der Güther Kaldenborn, S. Ulrich und Rorbach, S. L. wollen folgen lassen, 
und erblich einräumen, Schloß, Stadt und Amt Aldenburg mit den Flecken 
Luckau und Schmollen, und denen von Adel, die ins Amt gehören, und Amtsas- 
sen seynd, samt hernach benannten Schrifft-Sassen, ohne einige weitere Liquida- 
tion, wie sich eines gegen dem andern der Nutzung halben vergleichen möchten, 
oder nicht. 
Das Amt Borna aber, und was darein und darzu gehöret, nachdem es ein 
sonderlich Amt ist, soll hierein nicht gezogen, noch damit gemeinet seyn. 
Und darüber wollen Wir Ihren Liebden einräumen, die vorgenannte Aemp- 
ter, Schlösser und Städte, nemlichen, das Amt Sachsenburg, das Amt Herbiß- 
leben, ausgeschlossen die Stadt Denstatt, und alle Gerechtigkeit, die sie bißher 
gegen Herbißleben jährlichen gethan, und daß sich das Amt dieser Statt halben 
gar nichts soll anmassen, das Amt Eisenberg, doch mit dem Auszug, wie ob- 
stehet. 
Und lassen S. L. in obgedachten Acmtern und Gütern allen Vorrath, den 
Wir dieser Zeit darinnen haben, samt dem Inventario, ausgeschlossen was an 
Zinsen und Steuren biß auf die Zeit der Anweisung ausstehet, das behalten wir 
Uns zuvorn. 
Auch die hundert tausend Gülden, davon oben Meldung geschicht, auf die 
oben gemeldte Tagzeiten, und mit der Maß, wie hernach folgen wird. 
Solches alles geben Wir und räumen Ihren L. ein, vor alle Zu- und An- 
sprüche, die Ihr L. bißher zu Uns gehabt, oder hetten haben mögen: Von wegen 
der gesuchten Ersetzung an den funfitzig tausend Gülden jährlicher Nutzung, da- 
von dic Keyserliche Capitulation besaget. Von wegen des Rests, daß Ihre Lbd. 
die funftzig tausend Gülden bißher nicht ersetzt seyn sollen: Von wegen S. L. 
Gemahls gesuchten Leibguts, und was derohalben vertaget sein solte, und sonst 
vor alle Zusprüche, wie die Namen haben, nichts ausgeschlossen. Und es soll 
solche Einräumung geschehen, erblich und ewiglich. 
Was auch von Uns und Unsern Vorfahren auf solchen Gütern verschrieben, 
das wollen Wir ablegen, oder verzinsen, biß zu der Ablegung, und derohalben 
gnugsame Versicherung und Verschreibung von Uns geben.
	        
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