Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Erster Band: Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig. (1)

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von Freiburg, die Grafschaft Neuenburg oder Neufchätel in der Schweiz, ob- 
gleich unter Widerspruch des Lehnsherrn, des Prinzen von Chalons !). 
Auf Rudolf IV. folgte sein einziger Sohn Philipp sowohl in den alten 
Hausbesitzungen, wie in Neuenburg (1487 — 1503). 
Im Jahre 1490 schloss dieser Fürst eine wichtige Erbverbrüderung, das s. g. 
rötelsche Gemächte?), mit Christoph, Markgrafen von Baden, als dem Chef 
der markgräflichen Hauptlinie, worin festgesetzt wurde: 
1) dass, wenn Christoph ohne männliche Erben abgehen würde, der Markgraf 
von Hochberg -Sausenberg und dessen Mannsstaınm die Markgrafschaft Hoch- 
berg, welche die badische Linie schon 1415 gekauft hatte, nebst den Bur- 
gen Hochberg und Höhingen, mit allen Zubehörungen erhalten sollte; 
2) dass, wenn Philipp ohne männliche Erben abgehen würde, Christoph von 
Baden und dessen Mannsstamm Röteln, Sausenberg und Badenweiler erhal- 
ten sollte. 
Der zweite Fall trat ein, Philipp starb als der Letzte der sausenbergischen 
Speziallinie und des ganzen hochbergischen Mannsstammes. 
Kraft des rötelschen Gemächtes gingen alle sausenbergischen Besitzungen 
nebst Röteln und Badenweiler auf die Markgrafen von Baden über. Neuenburg 
dagegen, als cognatische Erwerbung, kam nebst den burgundischen Besitzungen 
auf Philipps einzige Tochter, Johanna, welche mit Ludwig, Herzog von Orleans- 
Longueville, verheirathet war und die Grafschaft auf die Familie Orleans - Longuc- 
ville brachte; diese hatte Neuenburg bis zu ihrem Aussterben 1707 inne. 
So war denn 1503 auch die jüngere hochbergische Linie, welche sich nach 
Sausenberg nannte, abgegangen und cs bestand demnach nur die markgräflich 
badische Hauptlinie, deren Geschichte wir nun zu verfolgen haben. 
Ft. Die Linie Hermanns V. oder die markgräflich badische Linie bis zur Theilung der 
Söhne Christophs, Ernst und Bernhard, in die badische und durlachsche Linie. 
Stifter dieser Linie ist Hermann V. von Baden (1190— 1242), der erstge- 
borne Sohn Hermanns IV., der ältere Bruder Heinrichs I., des Stifters der hoch- 
bergischen Linie. 
Hermann V. hatte zwei Söhne, Hermann VI. und Rudolf I. Hermann VI. 
machte Ansprüche auf das Herzogthum Oesterreich, weil seine Gemahlin Ger- 
trud, als Tochter des letzten Herzogs vom babenbergischen Mannsstamm, Erbin 
dieses Landes geworden war. Weder er selbst, noch sein Sohn Friedrich konnten 
diese Ansprüche durchsetzen ®). Letzterer starb bekanntlich 1268 mit Conradin auf 
2 Hermann Schulze, Die staatsrechtliche Stellung des Fürstenthums Neuenb S. 38. 
2) Das rötelsche Gemächte, mutuse successionis pactum a Christophoro March. Badensi ct 
Philippe March. Sausenberga-Roetelano initum, steht bei Schöpflin VI. p. 40 — 450. 
3) Chronicon Claustro-Neoburgense ad 1249 sagt bezeichnend: „Hermannus Marchio de Pa- 
den voluit esse Dux Austriae, sed non valuit.“
	        
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