Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Erster Band: Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig. (1)

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merertheils, Wollte darüber vonser einer, einem Anndern helffen oder dienen, oder 
sunst mit dem Reiche, oder des Reiches Steten mutwillen wollte, da soll der An- 
der nicht mit zuschaffen haben, Er wolle Ime dan von mutwillen vnd gern beholf- 
fen sein, vnnd soll auch nicht wider In sein, Es soll auch vunser Einer dem An- 
dern sein geleith helffen getreuelichen schirmen ohn alles geuerde, alls ob es In 
selber angienge, Were auch das an den vorgeschriebenen Articulen, oder sonst an 
andern stukhen, die sich noch verlauffen möchten keinerley zweiungen zwischen 
vnus, vnnsern Dienern vnd Amptleuthen wurden, oder vfferstunden, Darüber haben 
Wür Marggraff Rudolff der elter, Otten von Selbach erkorn, zu einem gemeinen 
Mann, Vnnd wir Marggraff Rudolff der Jünger haben gekoren Arnolden Pfawen 
von Riepur, vnnd wür haben bayderseits, zu einem gemeinen driten Mann gekorn 
Conraden von Windekh, Welcherley Brüche zwischen vnns endtstunden, alls vorge- 
schrieben stet, welchem vnns dan der Bruch geschehe, der mag die drey mahnen, 
die sollen darnach In den nechsten vierzehen tagen, nach der mahnunge, gehn 
Baden oder gehn Ettlingen reiten, an welche Statt der zweyer einer will, der Sie 
gemanet hat, vnnd sollen auch wür baide, mit den vorgenanten dreyen reitten in 
die Statt, vond sollen Wir, noch die drey vffer der Statt nimmer kommen, Sie 
haben vnns dan entschaiden, mit der minne oder mit dem Rechten, das Soll auch 
an In steen, vnnd wie sie das entschaiden, das sollen Wir bayderseit steete hall- 
ten, Achten auch die drey, das es Nuze were, so mögend sie vnns vnd In ein zeytt- 
lich Zil geben, alls dan zeitlich ist, Were auch das der dreyer Einer abgienge von 
todes wegen, das (Gsott lang wende, so soll der, dem Er abgegangen ist, einen an- 
dern dargeben, binnen vierzehen Tagen, an des abgegangen statt, Were auch das 
Cunradt von Windeckh abgienge, So sollen Wür von beeden seiten, aber binnen 
vierzehen tagen einen andern driten Mann dargeben, Möchten Wir das in der zeytt 
nicht vberkhommen, so sollen wür beede, ınit vnnsern vorgenanten zwen geadleden 
gehn Baden reiten, vnnd nicht dannen zu khommen, Wir sein dan eins dritten 
mans vberkhominen, Möchten Wür das nicht gethon, so haben vans die zwen einen 
driten man macht zu geben, vnnd wen Sie vnns gebend, da soll vons mit begnü- 
gen, Alle dise vorgeschriebne Stukh vnd Articul vnd Ir Jeglich Besunder, haben 
wir beederseits gelobt mit guten Irewen, vnnd haben das zu den Heyligen ge- 
schworen, steet wnd vest zu hallten ohne alles geuerde, wnnd welcher wnnder vnons 
also Böse were, das Gott verbiete, Das Er der vorgeschriebenen Articul Einen oder 
mehr überführe vnd breche, So soll des Landt, Leuthe vnnd alle seine Amptleuthe, 
der den Bruch gethan hete, dem Andern warten vond gehorsam sein allso lang, 
biss das der Bruch, dem Er geschehen ist, genzlichen vnd gar vfigericht vund wi- 
derkhait wirt, Dess zue einem wahren Vrkhundt, So hat vonser Jeglicher sein In- 
siegel an diesen Brieff geheukhet, vnnd auch zu einer merern Sicherhait vnd ge- 
dechtnusse, So haben wir gebetten den Durchleuchtigen Hochgebohrnen Fürsten vnd 
Herrn, Herrn Rupert den Elltern Pfalzgraffen bey Rhein, des Römischen Reichs 
Obristen Druchsessen vnd Herzogen in Baiern, vnud den Edlen Grafen Ludwig von 
Ötingen, vnnsern lieben Oheimen, das Sie zu gezeugnusse Ire Insiegel zu vnnsern, 
vnnd der dreyer Insiegel die ahn diessem Brieff stendt, haben geheukhet an dies- 
sen Brieff, vond wir die obgenante RatLüte vnnd Obman, haben von geheissc vnn-
	        
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