Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Erster Band: Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig. (1)

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willigen armen Untertanen unser Herrschafften Lande und Lüte uns von Gott eu- 
pfohlen So setzen vnd wollen wir dass nach unserm abgangk unsere Söne Karle, 
Bernhart und Gerige ob derselbe Gerige dann zu mahlen über zweyntzig jar alte 
ist, Ir jeglicher oder sine Erben mit zvveyen sinen Reten, sie und dieselben Rete 
uf ihre Eyde sollent in allen Stetten und Dorfern mit vvilliger herzeugung senfit- 
mütiger vvorte, geberden und vvercken an gerichten und Gemeynden tun flissige 
frage herfarunge und Gründliche hersuchunge nachdem ob jemand in gemeynde 
oder sunderheite vvürde herfunden by unsern Leben beschvveret vvorden sin, Es 
vwvere mit dem Last teglicher Dinste, vvie die Namen mögent han, oder auch in 
dem Truck der Ungerechtigkeite unter Ine selbs In vvelchen vveeg dus vvere dass 
dann die vorgenanten unsere Söne jeglicher an dem Ende, da sine Herrlichkeit sin 
vvirdet solche Beschvverunge in Mitteylung vernünfftiger Gnaden und Miltickeit 
den Belestigten Lychteren, und den die mit unrecht, gedruckt funden vvürdent 
Irer Irrung und anligens zu recht helfen sollen. Und diss sol gescheen in Jares 
frist der necsten nach unserem Tode, one Lenger verzihen. vvere Gerig unser Sun 
zu derselben zite unter zvveyntzig Jaren nit desto minder sol dise sache auch in 
sinem Teile vverden gehandelt und geendet durch Karle und Bernbarten unsere 
Söne sie Beide oder den eynen ob der ander nit in Leben vvere und Sechs Rete 
alles ungeverlichen. 
Item Als vereynte Macht ist stercker dann zerteilte Crafft um dass dann un- 
scre vorgenante Söne und Ire Erben In solcher vereyuter Beständickeite destbass 
sich ufenthalten mögent wider die die sie mit Unbilligkeite unter stundent zu ge- 
wältigen. So sezen, ordnen und wollen wir dass dieselben unsere Söne geistliche 
und weltliche Ir doheyn noch sine Erben gegen dem anderen noch sinen Erben zu 
ewigen zyten jemer zu vhede oder vyndschaflt kommen noch auch sie oder Ir 
Landschafft widereinander sin sollent, weder mit reten, oder geteten noch sust mit 
deheynen anderen zuschiebungen oder sachen wie die herdacht sind oder vverden 
möchten weder von Ir selbs noch jemands anders wegen niemands usgenommen, 
dann was ein Teil angeet So sol Ime der ander Teile mit Libe und Gute Landen 
und Lüten getruwe hilf und Bystande tun, nach allem sinem Vermögen, als were 
es sin selbs sache und gescheffte gegen mennglichen der anders denselben Teile 
oder sine Rete, dienere die sinen oder die Ime werdent steen zu schirmen, der er 
sich will annehmen geschädiget hette, oder wollte bekriegen rechte unhervolgt oder 
Ine miglichs rechten vorgeen wollte u. s. w. 
Item Es soll auch Ir einer oder sine Erben sich zu jemands niemer verey- 
nen, noch verbinden oder jemand zu sinen Reten oder Dieneren, Untersässen oder 
in sinen Schirı empfahen in Deheynen weg Er neme dann gegen demselben den 
andern Teile siner gebrüdere und Ire Erben luter uss und alles das, damit er den- 
selben sinen gebrüdern und Iren Erben verbunden und pflichtig ist, nach sazung 
und Ordnunge. In diesem Brief begrifen one alle geverde. 
Item Ob in künfftigen ziten Mishelle zwuschent den obgenandten Dryen welt- 
lichen unsern Sönen oder Iren Erben uferstundtdent, es trefe sie selbs an, oder 
were von wegen Irer Rete, Manne, Dienere, der Iren oder der die in Irem schirm 
stundent, sie werent geistlich oder weltlich. So sezen, ordnen und wollen wir. Das
	        
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