Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Erster Band: Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig. (1)

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Ir einer au den anderen solichs gütlichen herforderen soll, und der der also an- 
gefordert wirdet sol dem begerenden in eine sin stadt oder Sloss an gelegen Ende 
in der Marggravschafft Baden In dryen wochen den nechsten nach desselben an- 
langen einen gütlichen Tag verkünden, zu dem beide Teile Ire Räte schicken sol- 
lent von den selben Spennen zu redent und die gütlich understen zu vereynen. Ob 
die aber uf demselben Tage gütlich nit abgetragen würden, so sol zu derselbigen 
zite jeglicher Teils zween siner Rete darzu geben die sachen darum dann Spenn 
werent in recht zu verhören, und was nach Verhörunge, Clage, Antwurte, Wider- 
rede, Nachrede und aller fürbringunge zu beyden siten dieselben Viere beyder 
Teile Rete saımmentlich oder der meerteile unter Ine nach Irer höchsten verstend- 
nise uf Ire Eyde zu recht sprechen werdent, dasselbe Ire Sprechen sie auch schrifft- 
lich unter Iren Sigeln tun und es nit verziehen sollent über Sechs wochen und dry 
tage zu rechenen von dem Tage an als die sach zu recht gesatzt und beslossen ist 
worden. Solich sprechen sol von beyden teilen werden ufgenonmen, ob und als 
dick aber die vier Rete der Urteile nit einhellig wurdent oder auch kein mceren- 
teil unter Ine were, so sollen dieselben viere Rete In den egemelden Sechs wochen 
und dryen tagen einen gemeinen weelen uss welichs Teils Reten sie wollent der sie 
uf Ire Eyde duncket zu den Sachen verständig, glich, und gemein sin, und den sie 
also weelend, sol der Herr, des Rate er ist, vermögen sich des anzunemen demsel- 
ben gemeynen sollen jeglichs teils zween Rete in Vierzehen Tagen den nechsten 
nachdem er zu einem gemeinen ist gekoren unter Iren Siglen in geschrifft zu fügen 
Ire spruche mit Begrif, ausprache, Antwurde, widerrede, nachrede, und fürbrin- 
gunge, welichs Teils Reten dann derselb gemeyn zufellet mit siner Urteil nach siner 
Besten verstentniss uf sinen Eyd, das sol dann aber werden ufgenomen. Derselbe 
gemeine sol auch semliche sine Urteile tun in Sechs wochen und Dryen Tagen den 
nechsten zu rechnen von dem Tage an, als Ime der vier Rete sprüche sind über- 
geantwurtet, und von solichen egemeldten sprüchen die durch die Rete samentlich, 
oder den meerenteile unter Ine, oder von dem gemeinen werdent gescheen sol De- 
heyn Teil apelliren, berüfen, noch in deheinen anderen weeg sich davon ziehen, 
von einiger sache oder geschicht wegen, Sondern es sol dem egemeldten sprechen 
völliglich nachgangen werden, one einigerley Intrag widerrede, oder icht dawider zu 
werbend oder zu tund. und wurdend die Viere um der gemeinen nit einhellig, 
oder gewonnen des unter Ine auch keinen meerteile, so sollen jeglichs Teils zween 
Rete die hievor gemeldet sind, aber uf Ire Eyde In der obgenanten zite einen uss 
welichs Teils Rete der were der sie düchte uf Ihre Eyde verständig, glich und ge- 
mein sin, kiesen und benennen, und sollen dieselbe viere darum losen. und wel- 
chen unter denselben zweyen gekornen das los git, der sol von dem Herrn des 
Rate er ist zu den sachen gefügt werden, die in obgeschribener Mass uszurichtend, 
also dass der Ustrag einer jeglichen ansprach so dick sich das gebüren wirdet, 
über die obgerürte zite nit verzogen werde, Es were dann dass der Lauf des Rech- 
ten lengern ustrag heischen würde, darinn wir doch die Partyen und auch die 
Rete, und Gemeinen verbinden by Iren Eyden zu vermyden geverlich verzöge. Und 
ob sich uf eine oder mee zit fügte, Icht in dem oder darzu die egenante Dry un- 
sere Söne oder Ir Erben Ir jeglichs Teil meyntent Gerechtigkeite und zu fordern
	        
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