Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Erster Band: Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig. (1)

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zu haben. So soll Ir jeder zween siner Räte In des Teils unter Ine, der der jare 
der jüngste were, Stadt oder Sloss das er würde benennen, In der Marggraveschafft 
Baden gelegen, zu tagen schicken und soltent der sachen usträge gescheen durch 
die Sechs Rete in zite, Masse und Forme, wie von den vier Reten, und auch von 
eins gemeinen wegen In alle weg hievor steet geschrieben. Alles ungeverlichen. 
Item die obgenante Rete und gemeinen sollent in verhörunge und Ufrichtunge 
der sachen, die als vorsteet geschriben an sie werdent langen, ungebunden sin und 
fry steen der Truwe, glübde, und Eyde, mit den sie unsern Sönen oder Iren Er- 
ben, allen oder einem oder mee unter Inen werent verpflichtet. 
Item Ob der vorgenanten unserer Söne einer oder sine Erben zu forderen 
hetten, oder gewonnen an des andern Teils oder siner Erben Rete oder Dienere, 
oder ob Ir eins Rete oder Dienere an des anderen Rete oder Dienere gewonnen 
oder hetten zu forderen, In welchen der weeg einen es sich fügte wez dann also 
die ansprach were oder sin würde dem sol der herr an den selbs oder sine Rete 
oder Dienere die ansprach were, In dryen wochen den nechsten nach des anspre- 
chers Begeren das er tun sol durch sin geschriffte einen Tag auch schrifitlich be- 
nennen, In eyne sine Stadt oder Sloss der Marggraveschafft Baden, das Ine Dun- 
cket gelegen, und uf denselben tag sol er zu einem gemeinen setzen, einen sins 
Rats zu dem Schilde geborn, der Ine uf sinen Eyd beduncket dem ansprecher glich 
und Gemein sin, zu demselben sol dann er und die wider Party jeder Teil fügen 
zween Edelmanne auch zum Schild gebohren, die Fünf sollent uf denselben tag 
vorabe flislich versuchen, ob sie die sachen mit wissen und willen der teile güt- 
lichen mögent gerichten. fundent sie des nit volgen So sollent sie in Gerichts wise 
darum zu derselben zyte verhören. Clage, antwurte, widerrede, Nachrede, und was 
jede Partye nach Irer Nothdurfft meynte fürzutragen. und wie dann die Fünf oder 
der meernteile unter Ine uf Ire Eyde nach Irer besten verstentniss nach allem sol- 
chem fürbringen zu recht herkennen, das sol werden ufgenommen, und sollent beide 
Teil dem one Intrag nachgeen one apelliren, berüfen noch in Deheynen anderen 
weeg sich davon ziehen, oder Icht dawider tun in Einige wise, und die sachen 
sollen in obgeschribener zyte und forme zu Ustrag werden bracht alles ungever- 
lichen u. s. w. 
Item Und darum so sollent die obgenaüte unsere Söne oder Ire egenanten 
Erben zu Rate oder Diener niemer deheynen ufnehmen oder bestellen, derselbe 
Rate oder Diener verpflicht sich dann by siner Truwe oder dem Eyd, damit er 
zu Rate oder Diener wirdet empfahen. Ob er ist er Rate zu den obgenannten 
sachen gefügt oder gekoren wirdet ein zusam oder gemeiner zu sind das er sich 
dann der beladen, und die enden helffen wölle. In obgeschribener Mass Ist er 
dann Rate oder Diener, und hat oder gewinnet zu forderen oder er wirdet ange- 
sprochen, dass er dann aber wölle volgen des Ustrags als vorstet geschriben u. s. w. 
Item Ob ein Teil sine Rete, Dienere, die sinen oder Ime steend zuverspre- 
chend, sie sient geistliche oder weltliche an des andern Teils Burgere oder gebu- 
ren gewönne zu fordern um Erbe, das sol werden berechtiget In dem Gericht da 
der Erbfall geschicht. Ist es um eigen gute und nit von Erbfalls wegen. darum 
sol werden gerechtiget In dem Gerichte da die güte sind gelegen. were es um
	        
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