Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Erster Band: Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig. (1)

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schulde oder andere sachen usgenomen Frevel, So soll der anklager dem, den er 
will ansprechen, nachvolgen in das gerichte da er seshafft ist, Aber Frevien sollent 
werden berechtiget in den gerichten da sie gescheent, und were es ob einen Bur- 
ger oder geburen beduchte dass er mit Urteil an solichen vorgemeldten Gerichten 
wurde beschweret, der mag sich des berufen für den Herrn Des das gericht ist, 
des dann durch sinen Hofineister oder Obervogte und desselben Herrn Rete, die 
der Hofmeister oder vogt zu Ime ncme ungceverlichen darum verhörunge und mit 
Recht nach Irer verstentnise uf Ire Eyde Entscheidung tun soll, uf Beyder Teil 
fürbringen alles in müglicher zite als vorbegrifen ist uszutragend, und welche Party 
dann desselben Urteils unterliegen wurde die solt der anderen Begehren müglichen 
Costen auch nach herckennen des Hofmeisters oder Vogts und der Rete oder des 
meerenteils. Ferrer oder in andere wecge solle deheyn sache zwuschent Burgern 
und geburen werden gezogen. 
Item. So eine weltliche Persone, an einen weltlichen Priester gewinnet zu 
sprechen derselbe weltliche sol sich von dem Priester lassen benüzen ustrags vor 
sinem Dechant und Capitel daryn der Priester gehöret. als das in guter gewohn- 
heit in der Marggrafschafft Baden her ist kommen, dann von der Priestere wegen 
des Stiffts Baden sol werden nachgangen dem Ustrag als wir den haben gesazt in 
stifftung desselben Stiffts u. s. w. 
Item. würde sich in künfftigen ziten fügen, dass eins teils Lüte unter des 
andern teils Lüten sich vergemahlen woltent, das soll nit anders gescheen dann 
mit willen und wissen unserer vorgenanten Söne oder Irer Erben unter den die 
selben Lüte gesessen sind. so viel und dick sich das gebüren wirdet. Doch ist 
unser Meynung dass sie sich darinn gegeneinander Brüderlichen und fründlichen 
halten sollend. 
Item Alss unser! Meynung ist das deheyn vorgenanter Teile der Margrafschaff- 
ten Baaden oder Hochberg, der Graveschafften oder Herrschafften, Stette, Slose, 
Dörfer, Lande und Lüte Herrlichkeite oder Gewaltsamy, an deheyne frewliche per- 
sone oder von Ine uf Ire Kinder Mannes oder Frauen geschlechte jemer solle fal- 
len oder kommen, in Erbswise oder sust, alle die wile im Leben sind eine oder 
mee Mans person unserer vorgenanten Söne und derselben obgenanten Stemme, 
den wir die ordnen in vorgeschribener mase oder Irer Erben Mannes geschlecht, 
und von Iren Liben ehlichen geborn. So sezen ordnen und wollen wir was jeder 
unser Süne oder Ire Erben von Erlichen Döchtern in die Ee Beraten und Gemalen 
will, das er derselben Dochter ein von dem das Ime zugeteilt und geordnet ist, 
als vorgeschriben steet, nit mce zu Eestüre geben soll, dann zehen Dusent gulden 
mit versorgnis des widerfalls derselben zehentusend gulden, Also so sie und Ir ge- 
mahl beyde Todes sind abgangen, und ob dann zur zite nit weren Im Leben eyne 
oder mee Irer weltlichen Kinderen von Sönen oder Döchtern dass alsdann solche 
zehen Dusent gulden widerfallen, und komınen an den Teil der vorgenanten Dryen 
Stemme und sine Erben, von dem sie dar gereichet werent. und dass dieselben 
Töchtere sich auch verzyhent In nothdürfitiger Forme, das der Lande, als hievor 
steet geschriben deheyns Ine oder Iren Erben jemer möge oder solle zufallen, und 
sie oder jemands von Iren wegen daran oder darnach um klein oder gros vil oder
	        
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