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Gebot vor kauf- Welcher aber verkauffen muss, der sol das dem andern wmnter
“ vns: oder vusern nach Land und Leut Rat zekauffen geben: vnd
niemand anders. '
Wär aber, daz Wür- oder vnser Erben vnter einander also nichts verkauffen-
noch solch Versetzung nicht yberhaben sein mechten, so mugen: vnd sullen Wür
nach Land: und Leut Rat vnd Gunst gen andern Leutn wohl verkauffen vnd ver-
setzen, nachdem: vnd dan die notturfit gestalt ist, ongeuerd.
Der Fürstin Ge- Es mag vnser yeglicher- oder voser Erben, seiner Gemahl
mahl Heurath . . 1. . .
vermaoht. wolıl vermachen: vnd verschreiben auf seinem tail,'das redlich ist,
vnd durch seiner Seel willen ain Geschefft tun, das auch redlich
ist, vnd daran sullen ihn die andern nichtz Iıren: und das treulich stat halten:
vnd vollenden on alles geuerd.
N ac Faraica Wür bekennen auch mer, daz Wür vnsere Land ze Obern:
ben sullen vnd Nidern Bayrn mit Erbschafft auf ainander vermacht haben,
vnd vermachen auch mit dem gegenwurtigen Brieff in solcher Mass,
ob vnser ainer- oder mer von todswegen abgienge, da Got lang vor sey: vnd nicht
eelich Sun liessen, so sullen die andern vnter vns- oder ihr Erben, daz Eelich Sun
wären, desselben, der da abgangen war, Land: und Leut, Vesst: vnd Slos, als Wür
die ietzo mit einander getailt haben, oder die er nach der tailung gewün- oder in
sein Gwalt bracht, gleich erben mit aller ihrer Zugehörung.
Der Furstea Welcher vnter vns- oder vnsern Erben Tochter liess, die nicht
Tochter Ver- u. . .
vorguus halb. beratn wären, dieselben Tochter sullen die andern Herren verheu-
rathn beraten: vnd besorgn nach ihren Eren, als sy ir selbs kind
wären, on alles Geuerd, also daz vnser aller Land: vad Leut alzeit bey dem Na-
men: und Fürsstenthum zu Bayın beleiben.
en Es ist auch nemlich geredt: vnd betädingt, daz all vnser
" halber. “ Mautt Zol: vnd Strass geen: vnd beleiben sullen bej allen ihm
alten rechten: vud Gewonheiten: und sol vnser chainer- noch vn-
ser Tirben dem andern chainerley Irrung oder Neuerung daran nicht thun, noch
machen in chain weis.
keinen freinbden Auch bekennen Wür ob sich kainer unter vns vorgenanter
Erben zuuetzen. ‘
Herren zu dem andern besunder verbunden, oder vnser erbtail auf-
einander vermacht hetten vor disem gegenwürtigen Brief, daz sol genzlich absein:
nd kain kraft nicht haben: vnd sullen des auch hinfür nicht tlıun in chainer
weis, sunder es soll allzeit umb Erbschaft: vnd vmb all hiuerschriben sach genz-
lich beleiben bey den punden: vnd gemachten als in dem gegenwürttigen Brief
verschriebn ist, treulich on alls Geueril.
Laudsfrey heit. Wür 'sullen auch all vaser Ritter und Knecht, Stett- und
Märckt, Land: vnd Leut: Pfaff: vnd Layen Reich: und Arm, wie die genant sind,
niemand ausgenominen, genedigclich behalten: vad beleiben lassen, bey recht, brieff:
und gut Gewohnhaiten vnd wie sy sich selbs darin: vnd damit versorgt haben, daz
haben Wür In mit vnsern Brieffen getruilich bestat, doch in solcher Mass, daz Wür
bej vosern lürstentumen: vnd Herrschafften beleiben vnd so vns dinstlich sein sullen,
als getreu Biderleuth ihrer rechten Ilerrschafft billich: vad von recht thun sullen.