Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Erster Band: Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig. (1)

1. 
Brüderlicher Erbtheilungs-Vertrag, zwischen Herrn Johann Georgen, 
Christian, Augusten, Rudolph und Ludwig, allerseits Fürsten zu Anhalt, 
vom 30. Junii 1603. 
(Aus Lünigs Relchsarchiv Pars spec. Cont. II. Forts. 3. Bd.X. S. 188— 182.) 
Im Nabmen und mit inniglicher Anruffung der Allerhöchsten Göttlichen Dreyfaltig- 
keit, Amen. 
WIr von Deroselbigen Gnaden, Johann Georg, Christian, Augustus, Rudolph 
und Ludwig, Gebrüdere Fürsten zu Anhalt, Graffen zu Ascanien, Herm zu Zerbst 
und Bernburgk u.s.w. Bekennen und thun kund hiermit öffentlich für Unss, Unsere 
Erben, Erbnehmen und Nachkommen. Alss Wir Unss durch Göttliche Verleihung 
in Christlicher und rechter Brüderlicher Liebe und Einigkeit beysammen ungeson- 
dert, Gott Lob, freundlichen, wohl und verträglichen gehalten, auch aus sonder- 
babren erheblichen und wichtigen Ursachen, Unserer getreuen lieben Landschafft, 
Unserer Fürstl. Cammer-Güther und Aembteren Zerbst, Lindau, Rosslau, Kosswigk, 
Warmbsdorff, Ballenstedt, Nienburgk, Freyleben, Sandersleben, Plötzkau, Wolffen, 
Cöthen, Grossen Alssleben und Gernrode, von Johannis Baptistae an, dieses lauffen- 
den 1603. Jahres, bis hinwiederumb Johannis Baptistae des zukommenden sechtzehn- 
hundert und elfften Jahres, vermöge eines sonderbahren, in diesem Jahre aufge- 
richteten Landtages-Abschiedes zu nutzen und zu gebrauchen, eingeräumet. Wir 
aber darneben erwegen, dass Wir sämbtlich und sonderlichen Menschlichen Fällen 
unterworffen, und darneben auch unter Unss selbst fürnehme Ursachen befunden, 
umb welcher Willen Unss angelegen gewesen, eine Eventual-Theilung, wie nehmlich 
eine Christliche, brüderliche, freundliche und beständige Vergleichung auf einen 
oder andern Fall zu fassen und aufzurichten. 
Dass Wir demnach dem allerhöchsten Gott zu Lob und Ehren, auch Fort- 
pflantzung seiner allein seeligmachenden Wahrheit, und zu Erhaltung standhafftiger 
brüderlicher Einigkeit, Liebe und Treue, und alles freundlichen Willens, unter Unss 
Gebrüdere, allerseits sonderlich aber Unserm gantzem weilandt von dem Hochge- 
bohrnen Fürsten, Herrn Joachim Ernsten, Fürsten zu Anhalt, Unserm gnädigen viel- 
geliebten Herrn Vatern, löblicher und Christmilder Gedächtnüss, auf Uns ererbe-
	        
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