Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Erster Band: Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig. (1)

run aan 
Kayserl. Maj. und gemeinen gehorsamen Chur-Fürsten, Fürsten und Stenden des 
H. Röm. Reichs bleiben, und davon nicht abweichen, in keinerley Weise bis zu 
entlicher erörterung eines gemeinen Christlichen Concilions, und was also auf dem 
und allen andern Christlichen Concilien, vou gemeiner Christl. Kirchen, Pepstl. 
Heil. Kayserl. Maj. und des H. Röm. Reichs gehorsamen Churfürsten, Fürsten und 
Ständen mehrer theils beschlossen und angenommen wird, Desselben wir und unser 
zweier erben allezeit gehorsamlich uns halten, und keiner Irsall und Scisma des 
glaubens anhengig machen, Auch derhalben einer wider den andern, und zuvor- 
derst wider Kayserl. Maj. unsern allergnädigsten herrn, in kein sunderlich ver- 
bindung und vertrag nicht begeben, und die aufrichten sollen noch wollen in 
keiner weise, 
Hergegen sollen und wollen wir, ehegemeldter Hertzog Heinrich und unser 
erben, uns Hertzog Wilhelm und unsern erben, für unser Fürstlich Vnderhaltung, 
nachdem itzo das Fürstenthum mit merglichen viel wichtigen schulden, durch vil- 
fältige alte schuldt und angefelle, auch V'hede und Krigshandlung, so unser Herr 
und Vater seliger, auch unser beider Hertzog Heinrich zum teil aus bevelch Kay. 
Majt. und auch sunst, und sunderlich mit dem Stift Hildesheim und Land zu 
Lüneburg, aus nottrenglichen ursachen gehabt und verhandelt, beschwert ist, und 
zur itzigen Gelegenheit nicht wohl mehr ertragen kann, Alle Jar zwey tausend 
landwerige Gulden, als jeglicher ‘Gulden zu viertzig Matthiern, Gosslarischen 
grossen, oder derselben wehrung, zurechnen uud zubezahlen, Als zu jeder Qva- 
tember Fünfhundert landwerige gulden, uns und unsern mitbenanten, wir sein in 
oder ausserhalb Landes, geben und entrichten, und zu unsers Herzog Wilhelms 
Fürstlichen entbaltung, unser lieben EFraw Mutter seligen hoff zu Gandersheim 
belegen, zugebrauchen, einthun, darinnen wir und unser erben uns enthalten mo- 
gen, Doch wollen und sollen wir uns der Stat, Bürger, des Gerichts und einkom- 
mens, des Schloss Ganderssheim nicht annehmen noch bekunmmern, oder damit 
zuthun und zuschaflen haben, 
Mehr wir Hertzog Wilhelm und unser erben sollen und wollen auch hinder 
unsern bruder Hertzog Heinrichen und seinen erben, und der Landschaft kein 
Geldschulden machen, noch was verschreiben, Ob aber hierüber von uns und unsern 
erben Geldschulden gemacht würden, das doch nicht seyn soll, Sollte unser ge- 
nanter Bruder, sein erben, und unser beider Landschaft darzu zuantworten, oder 
die zubezahlen, unverpflicht und nicht schuldig seyn, Aber wie uns und unsern 
erben sein Lieb, für sich und sein erben, die zweytausend gulden, wie oblauth, 
auf angezeigte fristen jarlich zuentrichten und zubezahlen versprochen, So zusagen 
wir herwider für uns und unser erben, seiner Lieb und seinen erben, mit ehe- 
berürten jerlichen zweytausend gulden, zu unser underhaltung halben, mit oder 
one recht, nicht hoher anlangen, nottigen oder bedrengen sollen noch wollen, dan 
über solliche zusage, Steur und Underhaltung sollen sein Lieb und derselben erben, 
uns unsern erben und mitbeschrieben, nicht mehr noch weiters zugeben, zubezalen 
und zuzustellen schuldig, sunder von uns, unsern erben, hiemit genzlichen gar los 
und ab seyn, Jedoch wo sich zutruge, dass unsers bruders und seiner Lieb erben 
sachen sich bessern, und das Fürstenthum aus obliegenden schulden erlediget oder
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.