Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Erster Band: Anhalt, Baden, Bayern, Braunschweig. (1)

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sich mehren würde, So soll es in unserm Herzog Heinrichs und unser erben wohl- 
gefallen stehen, Hertzog Wilhelm oder seinen erben obberürte underhaltung zumeh- 
ren und zubessern, Doch wollen wir Hertzog Heinrich und unser erben darzu 
unverhafft und unverbunden seyn, Ob auch zu rechter Zeit die bezalung der zwey- 
tausend gulden, inmassen wie vorbeschrieben ist, uns Hertzog Wilhelm und unsern 
erben, desjenigen schaden erlitten, das doch nit seyn soll, So soll doch diese ver- 
tracht damit nicht geprochen oder verrugkt seyn, sunder wir beide und unser 
erben sollen und wollen zu erkantniss sollichs erlittenen schadens zween unser 
gehaimisten Rethe geben, die hiemit bevelch haben sollen, uns sollichs schadens 
halben zu entscheiden, und wns dieselben auf sollich erlittenen schaden, erkennen 
und aussprechen, dasselbig sollen und wollen wir hertzog Heinrich und unser erben, 
uns hertzog Wilhelm oder unsern erben, ohne verzug und behelff entrichten und 
bezalen, 
Vnd dargegen haben wir hertzog Heinrich obgeinelt, für uns und unser erben, 
alle unsers Herrn und Vaters schulden, und was der in obgemelten Vheden und 
Kriegen, und sunderlich in der Hildensheimischen und Luneburgischen enpörung, 
auch in der erlösung des Iumelspergs, und sunst die zeit her unser Regirung 
gemacht seyn, uf uns und unser erben, zu bezalen genommen, Darneben sollen wir 
auch hertzog Heinrich und unser erben, alle pflicht, unpflicht, dienst, steur, reisen, 
und anlage des heil. Reichs, was der von selben heil. Reich auf unser Fürstenthumb 
und Lande angeschlagen und gelegt werden, tragen und ausrichten, darzu zu ant- 
worten wir hertzog Wilhelm und unser erben nicht schuldig, auch an unser für- 
beschrieben underhaltung und antheil, als den zweytausend gulden, nichts derhall 
abgezogen werden, sunder darınit unbeschwert bleiben sollen, so Jang und im 
fall das Regiment an uns hertzog Wilhelm und unser erben, wie oben vermelt, 
kombt, 
Ob auch heimlicher oder offenbarer unfreundlicher wille, Irrung und gepre- 
chen, zwischen uns beiden, oder unser zu beiderseits erben, oder unsern verwanten 
einfielen, oder missverstand aus diesem vertrag entstünde, das doch nit seyn soll, 
so wollen und sollen wir beidt, ein jeglicher zween seiner geheimsten Rethe, doch 
dass die in unserm Fürstenthum und Landen gesessen seyn, darzu wollen und 
geben, denen wir dieselben gebrechen anzeigen sollen und wollen, und auch hiemit 
gegenwertig in Kraft dis vertrags macht geben, solliche gebrechen, zweitracht und 
missverstandt, zu freundschaft oder recht beyzulegen, und uns entlich derhalb 
zuentscheiden, konten aber die vier Rethe sich nicht vereinigen, wollen und sollen 
wir von beiden teilen einen Obman darzugeben, und wellichen teil derselbig Obman, 
in der güth oder in recht, beyfall thut, dar soll es stracks unwiederruflich, one 
einige weitere Appellation oder berufung, darbei pleiben, und ein jeglicher sich 
des genügen lassen, auch das halten und verfolgen, 
Vnd dieser ufgerichter unser Fürstlicher vertrag und bewilligung, darmit der 
in keinen andern weg geschwecht oder verrückt werde, dan kein kheil wider den 
andern sich nicht halten, damit er zuhalten nicht wolt schuldig seyn, behelfen soll 
und will, dass auch dieser Eırb-vertrag dester statlicher von uns und unser zwier 
erben gehalten und verfolgt werde, so sollen und wollen wir beide Kay. Mejt. unsern
	        
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