476 __
leibs Lehens Erben nach dem recht der erstgebuhrt gerichtet, S" L. nachgeborne
Söhne hetten Sie in dero testament mit solchen ausreichlichen appanagien und
deputaten verschen, dass Sie nicht allein ihrem Fürstlichen Standt gemäss gar
wohl würden leben können, sondern auch Dero Vätterl« affection und vorsorg ver-
spühren - und Ihro hoch zu dancken ursach haben würden, und also noch übrig
seye, dass von S" L. in schuldigem respect gegen Uns, als allerhöchsten Oberhaubt
dess Heyl. Römischen Reichs und Lehens Herın, Unser Kay: consens und confir-
mation erbetten werde, nachdem dieselbe nun nicht zweifflle, Wir würden die von
ihro angeführte motiven und ursachen allergnedigst approbirn, Sie auch zu Uns
dero gehorsambste Zuversicht setze, Wir wurden Ihro hierunder die iehnige hohe
gnad erweisen, welche Unsere Vorfahren am Reich verschiedenen Chur: und Fürst-
lichen Familien, in specie auch weyland Kayser Carl der Fünfft und Rudolph der
Ander Christseeligsten andenckens der vormahligen nunmehr aber ausgegangenen
Fürstlich Braunschweig Wolffenbüttelischer linie mit bestättigung dess primogenitur
rechtens gethan, alss hat Uns S® Lies in underthenigkeit angelaugt und gebetten
Wir gnedigist geruheten dero Testamentarische Verordtnung in diesem punct nach
dem inhalt dess Uns beygebrachten hier von wortt zu wortt nachfolgenden extractus
Testamenti zu confirmirn und darüber ein Kaiserliches diploma mit allen Kräfftigen
clausuln ertheilen zu lassen.
Extractus Testamenti.
Soviel nun die Succession in Unsern, sowohl beraiths inhabenden, als Crafft
der mit dem Durchleuchtigen Fürsten Herrn Geörg Wilhelm, Hertzogen zu Braun-
schweig und Lüneburg, Unserm freundtlich geliebten Herm Bruder errichteten
Vertrage auff S. Ld. tödtlichen hintritt Unss und Unser posteritet anheimb fallen-
der Erbfürstenthumen und Lande anbetrifft, damit hierüber unter Unsern hertzlie-
ben Söhnen oder ihren descendenten hinkünfftig keine irrungen oder streittigkei-
ten entstehen, haben Wir solcher wegen gewisse verordtnung zu machen nöthig
befunden.
Nachdem dan der weyland Durchleuchtige Fürst, Herr Geörg, Hertzog zu
Braunschweig und Lüneburg, Unser gnediger hochgeliebter Herr Vatter Christmil-
den andenckens, in seinem vätterlichen testament das primogenitur Recht eingeste-
het und verordtnet, dass das Fürstenthumb Calenberg, mit eingeschlossen der Hom-
burg: und Eberstein. wie auch Schaumburgischen Stücke, und dess Fürstenthumbs
Göttingen, wie Sie solches ingehabt und regieret, in einer consistenz verbleiben,
und ihrem erstgebornen Sohn allein zufallen, hernach auch nach absterben dero
Bruders Herrn Hertzogen Friderichs zu Braunschweig Lüneburg Ld. dass von dero-
selben besitzendes Fürstenthumb Zell, sambt dem Fürstenthumb Grubenhagen und
den Grafischafften Hoya und Dieffholtz auch in einem corpore verbleiben, densel-
ben und das Fürstenthumb Calenberg aus der Harburg. Succession adzquiret, eines
von diesen Fürstenthümern der ältiste Sohn optiren, und dass andere dem zweyt-
gebornen heimbfallen solte, welcher vätterlichen disposition sowohl weyland Unsers
Bruders Herrn Herzogen Johann Friderichs zu Braunschweig-Lüneburg Ld. als
Wir, ob Wir schon der damahligen apparenz nach von aller Regierung auss-