Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Zweiter Band: Hessen, Lippe, Mecklenburg, Reuß, Oldenburg. (2)

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sciren, und gleichsamb einer dem andern durin vermöge vätterlicher Ratification 
substituiret sein, und solches so lange der Jungen Herrn oder deren mannlichen 
Leibes-Erben einer wirdt bey Leben sein, woferne aber dieselben miteinander 
nach Gottes Willen abgehen solten, alsdann und nicht eher soll solche der Jungen 
Herren zugetheilte Quota dem Eltern oder Regierenden Herrn zufallen oder an- 
wachsen. 
Vors Siebenzehende, Die Unterthanen in denen Oertern, so den Jun- 
gen Herrn zufallen werden, sollen Denselben dem Herkommen nach vollkoum- 
mene Huldigungs-Pflicht, doch excepto Regimine, Regalium et Superioritatis jurc, 
wie obstehet, thun und leisten, in des Regierenden Herrn Fürstenthumb und 
Landen aber darinn gesessene Unterthanen in eventum und also reciproce leisten. 
Da auch Vors Achtzehende, in der Jungen Herrn Orten keine, in des 
Regierenden Herrn Orten aber ziembliche Mast sein würde, Alß soll Derselbe 
zum Behueff der Jungen Herrn Küchen, nach discretion, eine Anzahl Schweine Mast, 
frey in Ihrer Frstl. Gd. Gehöltz mitgehen, auch zu Zeithen, da die Junge Herrn 
dessen benöthigt, auf freundliches Ersuchen ein Stück Wildes nach des Regie- 
renden Herrn discretion aus ihren Wildbahnen folgen lassen. 
Vors Neuntzehende, Soll die Ausrüstung zu den Fürstlicheu noch 
vorhandenen dreyen Frewlein, nemblich Frewlein Julianen, Frewlein Magdalenen 
und Frewlein Sophien, ohne was die Landtschafft ratione dotationis darzu zu 
thun schuldig und verpflichtig ist, vermöge Ihrer Frstl. Gd. Herrn Landtgraff 
Moritzen gross- undt väterlicher Disposition Zehen Tausend Gulden sein, und 
bis zu solcher Ausrüstung und Abstattung järliches zu der Fürstlichen Frew- 
lein Kleider-Geldt Fünffhundert Gulden, doch also, daß die in die Fünffzehen 
hundert Gulden, da Gott der Fürstlichen Frewlein mehr bescheren würde, Die- 
selbe mit gemeinet, da aber eine oder andere mit Tod abgehen solte, deren 
quota abgezogen undt fallen, uif Bedienung der Fürstlichen Frewlein au Man- 
und Weibs-Personen järliches Fünffhundert Gulden, uff Deputat, Kutschen und 
Pferdte Zweytausend Gulden, und also in toto uff der Fürstl. Frewlein Deputat 
järliches Viertausend Gulden, alles nach der Cammer-Ordnung gefolget werden, 
gestaldt dann deswegen von des Herrn Administratoris Frstl. Gd. so bald gewisse 
Versicherung und Assecuration zurückgegeben worden; 
Vors Zwantzigste, Woferne auch lliustrissima, Ihre liebe angehörige 
Junge Herrn und deren Nachkommen, wegen Kriegs-Leuffte, Pest und dergleichen, 
etwa genöthiget würden, sich in die Vestungen zu retiriren, soll Ihnen dann die 
Oeffnunge zu dem Ende unabschläglich verstattet, die Zeit über doch uff ihre 
Costen, allda zu pleiben gegönnet, und die Dienste zu Befreyung, Ab- und Zufuhr 
ihrer Güter des Orts gutwillig geleistet und gefolget werden; 
Endlich und Schließlich, Demnach hochgedachte Ihre Fürstl. Gd. 
Fraw Juliana Landtgräffin zue Hessen etc. Geborne Gräffin zu Nassaw, Catzen- 
elnbogen etc. aus Mutterlichem getrewen Hertzen, doch uff gnedige freundtehe- 
liche und väterliche Befehlichs Erinnerunge undt Anlassen, auch gnedig Belieben 
und Ratification ihres gnedigen und geliebten Herrn Ehe-Gemahls Herrn Moritzen 
Landtgraffen zue Hessen Fretl. Gd. wegen ihrer mehrentheils unmündiger auch
	        
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