Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Zweiter Band: Hessen, Lippe, Mecklenburg, Reuß, Oldenburg. (2)

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noch in der Wiegen liegender Kinder zu Abwendunge und Verhütungh aller Irr- 
sahlen und Differentien trewhertzig und Mütterlich sich in diese gütliche Com- 
position eingelassen, des Herrn Administratoris Fürstl. Gd. gleichfallß in obge- 
setzte Puncten consentiret, gewilliget und gleichwie auch Illma vor sich undt 
ihre liebe Angehörige solche bey Fürstlichen Ehren, Trewen und Glauben, ohne 
einige Exception, Behelff, Uffzug oder Einrede, wie dieselbe auch Nahmen haben 
mag, Menschen-Sinn bereits erdacht, oder noch erdencken möchte, zue praestiren 
und zu leisten verheißen und zugesagt; AIB haben hochgedachte Ihre Fürstl. Gd. 
Fraw Juliana Landtgräffin zu Hessen etc. und des Herrn Administratoris Landt- 
graffe Wilhelms Fürstliche Gd., wie dann auch des Herrn Coadjutoris des Stiffts 
Herßfeldt Landtgraffe Hermans etc. F. G. als IHlustrissimae Eltister Sohn diesen 
Abschiedt mit Fürstlichen eigenhändigen Subscriptionen und angehengten Fürst- 
lichen Secret-Insiegeln corroboriret undt bekräfftiget; So geschehen in der Stadt 
und Vestung Cassel am Z/wölfften Tagk Februarii im Jabr des Herrn Ein Tausend 
Sechshundert Zwanzig und Sieben. 
Juliana, Wilhelm, Herman, 
L. zu Hessen, geborne L. z. Hessen mpp. L. z. Hessen mpp. 
Grevin zu Nassaw- 
Catzenelenbogen. 
(L. S. (L. S.) (L. S.) 
vn. 
Kayserliches Diplom vom 8. Junii 1628 
über die 
in der Fürstlich Hessen-Casselischen Linie errichtete Primoge- 
pitur, und wie darinn die Jüngere Herren und Ihre Nach- 
kommenschaft succediren soll. 
(Aus „Die Rechte des Kurhauscs Hcssen auf die Verlassenschaft des Landgrafen Victor Amadeus‘. 
Anlage V. 8. 31—34.) 
Wir Ferdinandt der Ander, von Gottes Gnaden, erwählter Römi- 
scher Kayser etc. bekennen offentlich mit diesem Brieff, und thun kund aller- 
männiglich, was maassen Uns der Hochgebohrne Wilhelm Landgraff zu Hessen, 
Graff zu Catzenelnbogen, Dietz, Ziegenhayn und Nidda etc. Unser lieber Oheim 
und Fürst, in Unterthänigkeit zu erkennen gegeben: Demnach: durch vielfältige 
Zerreißung und Vertheilung der Fürstenthume, Grafi- und Herrschaften, und 
durch Menge der Regierenden Herren, nicht allein vornehme alte Familien und 
Geschlechter im heil. Römischen Reich an Reputation und Vermögen merklich 
geschwächt und zurückgesetzt, sondern auch Land und Leuthe zu Unserm und 
des Reichs höchsten Schaden und Nachtheil ins äusserst Verderben gestürtzt 
würden, und dann in dessen Betrachtung nicht allein im Februario nächstver-
	        
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