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künftigen Zetten hinfür woll tun sollen und mögen, und Wir haben auch damit
bewogen, wie das Kurfürstentum zu Brandenburg, daß cin recht Gelid des Hei-
ligen Reichs ist, davon von Frides und anderer Sache wegen gesterkhet, ge-
pessert und gemert werde. Darum und von besundern Gnaden haben Wir nach
Rate Unser Kurfürsten, Fürsten, Grafen, Edeln und Getreuen von Römischer
Küniglicher Macht Vollkomenheit mit rechten Wissen Unsern Willen, Vullword
und Verhengnüß dartzu gegeben, und den egenannten Markgraven, Irn Erben und
Nachkomen Lehenschafft darüber getan, und Wir geben auch Unsern Küniglichen
Willen, Vullword und Verhengnüß dartzu, und tun den egnanten Unsern Oheimen
und Irn Erben und Nachkomen, Markgraven zu Brandenburg Iehenschafft dar-
über, wie In des dartzu Notdurft ist oder hernachmahln sein wirt, und bevesten
und confirmiren die obgerürten Huldung und Verschreibung in Krafft diß Briefs,
Also daß die benanten Markgraf Fridrich und sein Bruder Ir Erben und Nach-
komen Markgraven zu Brandenburg die obgeschrieben Land und Herschafft Mekeln-
borg, Stargarde, Rostogk, Wenden und Swerin, nach der benanten Mekelborgischen
Herren und Irer Erben Tod besitzen, erben, haben und geprauchen sollen und
mügen, nach laut der versiegelten Brief die In von den egenanten Herren von
Mekelnbourg dorüber versigelt und gegeben sein, Und Wir heissen und gepieten
auch Mannen und Steten der vorgenanten Lande und allen Inwonern Geistlichen
und Weltlichen, die nu sein und zukomen werden von Königlicher Macht ernst-
lich und vesticlich, wenn es also mit den Mekelborgischen Herren und Irn Erben
Zufalle komet, bey den obgenanten Markgraven Iren Erben und Nachkomen,
Markgraven zu Brandenburg, ewiclich zu bleiben und In die Huldung getreulich
zu halten bey Unsern Ungnaden zu vermeiden. Mit Urkund diß Briefs, versigelt
mit Unser Küniglichen Majestät anhangendem Insigel. Geben zu Franckhfurt
nach Kristi Gepurt Viertzchen hundert Jar, und darnach in dem Zway und
viertzigsten Jar am Montag vor Sanct Margrethen-Tag, Unsers Reichs im
Dritten Jare.
Ad Mandatun: Domini Imperatoris
Henricus Leubnicz, Dr. P. C.
D. Die Erneuerung des Erbvertrags zwischen Mecklenburg und
Preussen vom 14. April 1752.
(Aus Raaba’s Gesetzsammlung B. III. Lief. I. 8. 130 €.)
Wir Friedrich König in Preußen c. t. t. und
Wir Christian Ludewig Herzog zu Mecklenburg c. t. t.
Urkunden und bekennen hiemit für Uns, Unsere Erben und Nachkommen Könige
in Preußen, Churfärsten zu Brandenburg und Herzoge zu Mecklenburg, daß Wir
dem Wohlstand und Aufnehmen beiderseits respective Königlichen, Chur- und
Herzoglichen Häuser gemäss gefunden, die zwischen derselben vorigen Regenten,
von verschiedenen Seculis hier gepflogene vertraute Freundschaft, auch des Endes
gestiftete Bündnisse und Zusammensetzungen zu erneuern und den gegenwärtigen
Zeiten und Umständen nach einzurichten, mithin Uns darüber folgender Gestalt
vereiniget und verglichen haben.