Full text: Die Hausgesetze der regierenden Deutschen Fürstenhäuser. Zweiter Band: Hessen, Lippe, Mecklenburg, Reuß, Oldenburg. (2)

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Testament Ihro Hochfürstl. Durchlaucht des Herzogs Hans, Bischofs 
zu lübeck d. d. Eutin, den 20. Juli 1654. 
(Aus dem grossherzoglichen Haus- und Cenutralarchiv.) 
Im nahmen der hochheiligen unzertheilten Dreyfaltigkeit, Gottes des Vaters, 
des Sohnes, und des Heiligen Geistes, Amen. 
Uon deßelben gnaden Wir Hanns, Erwehlter Bischoff zu Lübegk, Erbe zu 
Norwegen, Herzog zu Schleßwig, Holstein, Stormarn und der Dithmarschen, Graf 
zu Oldenburg und Delmenhorst, Thun Kund und bekennen hiermit für Jeder- 
männiglich, Demnach Wir Uns alle stunde Christlich für augen stellen, das Wir 
nicht weniger als andere Menschen dem Zeitlichen Todt unterworfen, und die 
ungewisse stunde deßelben, stetes bedenken, Wir auch ohne Versehung unserer 
Scelen, Leibes und Zeitlicher guter, aus diesem Jammerthal nicht abscheiden, 
besondern Unns desto bereiter in den Willen unseres lieben Gottes schicken, und 
mit wahrer rew Unserer begangenen sunden, und wahren lebendigen Glauben an 
dem großen Tage des Herrn gerichtet erscheinen, Deßgleichen Unßere Zeitliche 
Guter, welche Wir theils durch absterben Unser Weiland gnädigen Herzgeliebten 
Fraw Mutter Gnd. Christsehlandenckens, Theils durch reichen Seegen des All- 
mächtigen Gottes erlanget und erworben, Und Wir nach Unserm Tode hinter 
Unns verlassen werden, Zuvorderst Gott dem Herrn zu lob und ehren, den Ar- 
men zu trost, Kirchen und Schulen zu außnamb und verbeßerung, Und den Un- 
Berigen zu ergetzung, Wie, und Weme Wirs wollen, getrewlich ausgetheilet, und 
alle spänn- und Irrungen verhütet werden mögen, Das Wir derowegen bey gutem 
gesunden leibe, mit wolbedachten muht, aus eigener bewegnus und freyen Wil- 
len, Dies Unser Testament und letzten Willen, schriftlich und verschloßen auß- 
gerichtet, gemechet, gesezet, und verordnet, Machen, Setzen und Ordnen Das in 
der allerbesten, beständigsten form, Weis, Mas und gestalt, Wie solches zu 
Recht amı besten geschehen soll kann oder magh, Wie hernach folget; 
Zu anfangs, Weile Einem Jeden Menschen das ewige billig für dem Zeitli- 
chen angelegen seyn soll, So befehlen Wir Jetzt alßdann, und dan alß jetzt 
auch zu allen Zeiten, und besonders in der stunde unsers Todes, Unsere Seele 
als Unsern höchsten und fürtreflichsten Schatz, Wenn die aus diesem Jammer- 
thal scheiden wird, der heiligen hochgelobten Dreyfaltigkeit, Gott dem Vatter 
Ihren Schopfer, Gott dem Sohn unserm Heyland Jesu Christo, der die mit sei- 
nem bittern Tode, leiden und sterben erlöset, Und Gott dem Heiligen Geist, der 
sie mit seinem Gottlichen Gaben und gnaden in dieser Zeit versehen und erhal- 
ten hatt, Im wahrn glauben, rechter lieb und stäter Hofnung, mit hochster be- 
gierd und andacht unseres Herzens täglich bittend, das Er der Allmächtige Gott 
Unns, sobald Wir von diesem Jammerthal verscheiden, in die Schoos Abrahams 
zu allen Auserwehlten tragen, Uns ein guth, vernunftig, Christlich end verleihen,
	        
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